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F e b r u a r 01
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und dem Beginn eines neuen Olympiazyk-
lus‘ ist es der ideale Zeitpunkt, um auf die-
sen enormen Wandel zu reagieren.
Wie sieht das neue Modell konkret aus?
Bisher wurde ein gewisser Teil der Förder-
gelder direkt den A-Kadern zugesprochen.
Die Teams mussten diese zwar zweckge-
bunden z.B. für Trainerhonorare einsetzen,
konnten aber weitestgehend autonom da-
rüber verfügen. Neu werden alle finanzi-
ellen Mittel gebündelt und ausschliesslich
in die sportlichen Rahmenbedingungen
investiert. Weil mittlerweile sowieso sämt-
liche Kaderspieler vom Ganzjahresbetrieb
im NLZ profitieren und ihren Trainings-
mittelpunkt nach Bern verlegt haben, ist
es ein logischer Schritt, ihnen auch die
Trainer zur Verfügung zu stellen. Ausser-
dem garantieren wir so den Teams, dass sie
an jedem grossen Turnier vor Ort betreut
werden.
Erfreulicherweise konnten im Nach-
wuchsbereich in den letzten Jahren
grosse Erfolge gefeiert werden. Den-
noch garantiert eine WM-Medaille bei
Philippe Saxer (ganz links, mit Stefan Kobel, Markus Egger, Bruno Knutti und Sebastian Beck an
Olympia 2012 in London) kann auch in Zukunft auf ein starkes Trainerteam zählen.
den Junioren noch nicht den Durch-
bruch bei der Elite.
Genau in diesen heiklen Übergang von der
Nachwuchs- in die Elitekategorie müssen wir
unsere Energie stecken. Undwir müssen lang-
fristig denken. Die Erfolge im Nachwuchsbe-
reich waren aber keine Überraschung. Es gibt
viele Trainer und Organisationen wie z.B. die
Talent Schools (Beach und Indoor) oder das
ZuZu-Beach des VBC Züri Unterland, die an
der Basis sehr gute Arbeit leisten.
Kann man schon in etwa sagen, wie
sich die neuen Teamkonstellationen
bei den Spielerinnen und Spielern
angelassen haben?
Ich finde die neue Situation extrem span-
nend. Bei allen Teams ist viel Potential
vorhanden. Der grosse Reiz ist, dass wir in
einem 4- bzw. 8-Jahreszyklus planen. Wir
werden also langfristig denken und resul-
tatmässig zu Beginn gewisse Abstriche ein-
planen bzw. in Kauf nehmen müssen.
Trainerstab international aufgestockt
Bei den Frauen kann Cheftrainer Sebastian Beck auf die Dienste von Christoph
Dieckmann und Kurt Brunner zählen. Bei den Männern bilden Stefan Kobel, Claudia
Laciga und Marc Gerson den Trainerstab. Zudem steht Bruno Knutti allen Teams als
Athletikcoach zur Verfügung.
Christoph Dieckmann will nachhaltig arbeiten
Im um- und neuformierten Trainerstab sticht vor allem ein neuer Name heraus:
Christoph Dieckmann. Der ehemalige deutsche Spitzenspieler war ein ausgezeich-
neter Blocker (198cm), der mit Andreas Scheuerpflug in Athen 2004 den 5. Rang
belegte. In Peking erlebte er aber mit Julius Brink eine herbe Enttäuschung (19.).
Danach amtete er zwei Jahre lang als Frauen-Nationaltrainer Griechenlands
und betreute die deutsche Olympiateilnehmer Holtwick/Semmler und Erdmann/
Matysik.
«Bis jetzt habe ich ausschliesslich etablierte Teams trainiert. Aber es reizt mich,
nachhaltig zu arbeiten, auszubilden, etwas zu entwickeln», umreisst Dieckmann
seine Motivation. «Ich finde hier in der Schweiz eine ideale Situation vor, die
auch im internationalen Vergleich fast einmalig ist.» Die Kombination von voll-
amtlichen Trainern mit der Infrastruktur des NLZ in Bern seien für ihn perfekte
Arbeitsbedingungen. Und die Zusammenarbeit mit Sebastian Beck empfindet der
promovierte Politikwissenschafter als sehr bereichernd. Auch ist er angetan von
den Möglichkeiten der jungen Spielerinnen: «Die sind sehr talentiert und haben
schon Fuss gefasst. Aber aus dem Potential lässt sich auch noch viel herausholen.»
Foto: FIVB
Foto: Andreas Eisenring
Dieckmann (hier 2008 in Berlin gegenMartin
Laciga) gewann insgesamt fünf Turniere auf
der FIVB World Tour..
1...,17,18,19,20,21,22,23,24,25,26 28,29,30,31,32,33,34,35,36,37,...40