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Praxisbeilage 1|2013
Basics für das obere Zuspiel
Die Spielerinnen sind nun optimal vorbe-
reitet, um die Technik des oberen Zuspiels
zu erlernen. Bei der Einführung einer neuen
Technik sind zwei Punkte zentral:
1.
Ein Bewegungsbild vermitteln
Damit sich die Spieler ein Bild des Bewe-
gungsablaufs beimoberen Zuspiel machen
können, muss dieses mehrmals (und im-
mer wieder) richtig vorgezeigt werden. Wir
sind nämlich äusserst fähig, Bewegungen
nachzuahmen. Dabei kann die Aufmerk-
samkeit auf die einzelne Knotenpunkte ge-
lenkt werden. Die korrekte Vermittlung des
Bewegungsbildes geniesst dabei oberste
Priorität. Lieber in Zeitlupe oder auf einem
Video vorzeigen, als falsch vorzeigen!
2.
Eine Bewegungsvorstellung auf-
bauen
Beim Aufbau der Bewegungsvorstellung
kommen nun die vorbereitenden
Übungen ins Spiel. Alle bisher gesam-
melten Bewegungserfahrungen wer-
den vom Spieler nämlich automatisch
mit dem gezeigten Bewegungsbild des
oberen Zuspiel verknüpft. Im «Kopfkino»
entsteht bei jedem Spieler eine eigene
Bewegungsvorstellung, also quasi ein
geistiges Abbild der Bewegung. Anhand
dieser Bewegungsvorstellung wird die
Bewegung später auch ausgeführt. Dabei
gilt: Je präziser die Bewegungsvorstellung,
desto korrekter die Bewegungsausführung.
Es liegt auf der Hand, dass die vorberei-
tenden Übungen zu einer sehr präzisen
Bewegungsvorstellung führen, da sie im
Prinzip bereits Einzelteile des gesamten
Bewegungsablaufs sind.
Oberes Zuspiel ausführen
Die Spieler sammeln nun in einfachen
Übungen erste Erfahrungen mit dem obe-
ren Zuspiel. Das oberste Gebot dabei lautet:
«Vom Einfachen zum Schwierigen.»
Dabei können auch problemlos immer wie-
der einzelne Elemente des oberen Zuspiels
durch Elemente aus den vorbereitenden
Übungen ersetzt werden, z.B. beim zweiten
Zuspiel den Ball im Körbchen fangen und
die Position kontrollieren, bevor er weiter-
gespielt wird.
Technik des oberen Zuspiels einführen
A
B
A
2
1
1
B
Knotenpunkte:
Neutrale Position unter dem Ball
Orientierung zum Ziel
Fliessender Impuls durch
Ganzkörperstreckung
A und B stehen je auf einer Seite des
Netzes in der 3m-Zone. Spiel 1 mit
1 (Ping-Pong). Welches Duo schafft
am meisten Netzüberquerungen
ohne Unterbruch?
Varianten:
Zusatzaufgabe: nach jedem Zu-
spiel das Netz berühren und wie-
der auf die Ausgangsposition
zurück
Zusatzaufgabe: Bei jedem Zuspiel
den nächsten Buchstaben des
ABC aufsagen
Knotenpunkte:
Neutrale Position unter dem Ball
Ball über der Stirn
Kopf zurückgelegt und stabil
Fliessender Impuls durch
Ganzkörperstreckung
A und B ca. 3-4m auseinander. A
wirft den Ball in einem Bogen
B
läuft unter den Ball (Orientierung
zu A) und spielt den Ball mit einem
oberen Zuspiel zurück zu A
...
Varianten:
A mit 2 Bällen, die
abwechslungsweise geworfen
werden
B verschiebt und spielt
mit oberem Zuspiel zu A zurück
dito, aber B spielt jeden 3. Ball mit
Kopfball zurück
1 mit 1
Zuspielmaschine
Knotenpunkte:
Position zum Ball
Orientierung zum Ziel
Zu viert im Halbfeld: A wirft den Ball
ans Netz
B läuft ans Netz und
spielt den Ball mit einem oberen
Zuspiel zu D
Soutien von B
A
wirft den Ball ans Netz
C läuft ans
Netz
...
Variante zu dritt:
Fortgesetzt spielen mit einem Ball
(alle spielen mit oberem Zuspiel im
Dreieck)
B
A
C
D
2
3
4
1
1
Laufen – stehen – spielen
1...,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19 21,22,23,24,25,26,27,28,29,30,...40