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Fokus NNV Beachvolleyball: Zwischen Schule und Beachvolleyballfeld

Beachvolleyballprofi werden – Dieses Ziel verfolgen acht Spielerinnen im Nationalen Nachwuchsverein Beachvolleyball Uptown Basel. Dort werden sie von Dorothea «Dori» Hebeisen, Trainerin und Leiterin des NNVs, ausgebildet.

Wie im Volleyball gibt es auch im Beachvolleyball einen Nationalen Nachwuchsverein. Heissen tut dieser Beachvolley Uptown Basel. Leiterin ist Dorothea «Dori» Hebeisen. Sie trainiert die Spielerinnen ab der Stufe T3 mit dem Ziel, sie zu professionellen Beachvolleyballerinnen auszubilden. Schon bevor es den NNV gab, trainierte Dori mit Spielerinnen im Sommer sowie Winter. Für sie ist jedoch klar, warum Swiss Volley auch im Beachvolleyball einen Nachwuchsverein aufbauen wollte. «Schaut man sich die heutige Weltspitze an, so wird das Niveau immer wie besser und die Spieler:innen immer jünger. Die logische Konsequenz ist, dass es nicht mehr reicht, sich erst ab zwanzig Jahren auf Beachvolleyball zu konzentrieren», erklärt die Trainerin.

Zwischen Schule und Sandplatz 

Insgesamt acht Spielerinnen zwischen 15 und 17 Jahren trainieren jährlich im NNV in Basel. Was müssen diese mitbringen: «Eigentlich nur die Begeisterung fürs Spielen. Wenn sie natürlich noch athletische Voraussetzung mitbringen, ist das umso besser. Viele Trainer:innen wünschen sich natürlich grosse und schnelle Spielerinnen, aber im Beachvolleyball gibt es auch kleinere Spielerinnen, die vor allem dank ihrer Ballfertigkeiten und Persönlichkeit sehr weit kommen.»  

Alle acht Spielerinnen besuchen die Sportklasse – eine der Bedingungen, die der NNV stellt. «Ohne Sportklasse wäre das zeitintensive Training und der Besuch der Trainingslager gar nicht möglich», erklärt Dori. Bei zwölf Stunden Balltraining plus vier bis sechs Stunden Athletiktraining mehr als verständlich. «Während den Trainings werden die Spielerinnen jeweils von der Schule freigestellt. Trotzdem müssen sie die nötigen schulischen Leistungen erbringen. Dank der engen Betreuung und der Nachhilfeangebote klappt das aber ganz gut. Hier in Basel haben wir hierfür ideale Bedingungen.»

Am selben Ort trainieren wie Olympiasieger 

Mit ihren Spielerinnen fliegt Dori ins Trainingslager nach Teneriffa. Auf der kanarischen Insel kommt es auch manchmal dazu, dass die aufstrebenden Talente neben der aktuellen Beachvolleyballelite trainieren. «Es ist natürlich schon toll, wenn auf dem Feld nebenan Mol/Sørum oder Åhman/Hellvig trainieren», erklärt die Trainerin. Allgemein herrschen in Teneriffa optimale Trainingsbedingungen: «Zum einen sind wir in zwei Minuten am Strand, zum anderen haben die Spielerinnen keinen Schulstress. Das erlaubt uns, öfters und länger zu trainieren als in Basel.» Auch der Austausch zwischen den verschiedenen Teams wird geschätzt und gefördert. Insbesondere im zweiten Trainingslager werden Spiele zwischen den Nachwuchsteams verschiedener Nationen ausgetragen. Dieser internationale Austausch und das Aufbauen von Kontakten in der Beachvolleyballszene ist auch für die Zukunft sehr wichtig.

Im Gegensatz zum Volleyball müssen sich im Beachvolleyball die Spielerinnen meist selbst um die Organisation von Trainingseinheiten, Turnieranmeldungen, Sponsoren, etc. kümmern. Das alles bedarf viel Selbständigkeit. «Da wachsen sie langsam aber sicher hinein», so Dori. «An der schweizerischen Beachtour fangen sie an, sich selbst um die Anmeldung und Anreise zu kümmern.» 

Zukunftsperspektiven für die Nachwuchsathletinnen

Das Ziel der Spielerinnen von Dori ist klar - sie wollen alle an die Spitze. Doch anders als im Volleyball gibt es im Beachvolleyball nur wenige Strukturen, die die Athletinnen nach ihrer Ausbildung im NNV weiter fördern. Swiss Volley nimmt maximal eine Athletin pro Jahr in sein Nachwuchskader auf. «Das macht es für die Spielerinnen natürlich extrem schwierig, ihren Sport weiterhin professionell auszuüben.» In der aktuellen Wiedereröffnung der verschiedenen Beachvolleyballhallen in der ganzen Schweiz sieht Dori daher eine große Chance: «Ich hoffe, dass jemand an den neuen Standorten das Potenzial der jungen Athletinnen erkennt und sie weiter fördert.» Dori betont zudem: «Für uns ist es extrem wichtig, dass die nationale Beach Tour weiterhin existiert. Sie bietet meinen Spielerinnen nicht nur die Möglichkeit, sich mit anderen Teams aus der Schweiz und dem Ausland zu messen, sondern verschafft ihnen und dem gesamten Beachvolleyball auch eine gewisse Sichtbarkeit.»

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Swiss Volley, 08.12.2022

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