Zuletzt aktualisiert: 19.08.2024

Nachwuchsleistungssport – Trainingsumfeld

Damit die Spieler:innen ihr Potenzial ausschöpfen können, müssen sie sich zum Leistungssport bekennen und ihm Priorität einräumen. Sie müssen ihr Umfeld entsprechend gestalten.

«Wenn man sich erfolgreiche Leistungssportler:innen anschaut, so liegt der Erfolg zu 80% bei ihnen selbst, zu 5% an ihren aktuellen Trainer:innen und zu 15% bei den Trainer:innen und Vereinen, die ihnen im Nachwuchs nicht im Weg gestanden sind.»

Werner Dietrich, Trainer Leichtathletik

Das Umfeld der Spieler:innen ist entscheidend dafür, ob sie ihr Potenzial ganz ausschöpfen können. In der Schweiz gibt es nur wenige Trägerschaften und Vereine, die die Möglichkeit bieten, Spieler:innen an die Spitze zu begleiten. Daher müssen Spieler:innen ab der Sekundarstufe 2 bereit sein, ihren Wohnort zu wechseln.  

Ausbildungsverantwortung

Die Ausbildungsverantwortung eines Talents muss klar definiert sein. Sie liegt bei dem oder der Ausbildungsverantwortlichen. In der Regel ist das die Trainerin oder der Trainer bei das Talent die meisten Trainingseinheiten besucht. Diese Person koordiniert die Trainingsumfänge und Trainingsinhalte. Die Aufgaben und Verantwortung aller anderen, an der Ausbildung des selben Talents beteiligter Personen, müssen gut aufeinander abgestimmt sein und ebenso klar definiert.  

Die Ausbildungsverantwortlichen kennen ihre Talente und deren Fähigkeiten, sprechen über Karriereplanung und beraten die Talente auf sowie die Eltern neben dem Feld. Das wichtigste dabei ist: Das Wohl der Talente steht für sie stets an erster Stelle, unabhängig von den Interessen der aktuellen Clubs.

Trainingsumfang

Bis zum Ende der Primarschule sollen die Spieler:innen ca. 3x in der Woche Volleyball trainieren und nebenbei noch in anderen Sportarten aktiv sein bzw. eine polysportive Freizeitgestaltung haben.

Ab der Sekundarstufe I gilt die Faustformel «eine Trainingsstunde pro Lebensjahr!». Eine 16-jährige Spielerin sollte also ca. 16 Stunden pro Woche aktiv sein. Diese Zeit verteilet sich auf Ball-, Kraft- und Athletiktrainings.

Im Idealfall enden alle Trainingseinheiten vor 19.00 Uhr, damit die Spieler:innen genügend Zeit zur Regeneration haben.

Schulische und berufliche Ausbildung

Durch die hohen Trainingsumfänge und da im Team trainiert wird, sind Sportfenster am Vor- oder Nachmittag während der Ausbildungszeit notwendig. Diese werden in der Regel durch einen reduzierten Stundenplan und eine längere Ausbildungszeit ermöglicht. So können die volleyballerische und schulische oder berufliche Ausbildung ideal miteinander kombiniert werden.

Eine ideale Sportlösung beinhaltet:

  • Eine Schul- oder Lehrzeitverlängerung mit einer reduzierter Anzahl an Wochenstunden (Schule/Arbeit max. 60%).
  • Mindestens zwei Trainingsfenster am Vormittag und die Möglichkeit, am Nachmittag vor 16.30 Uhr mit dem Training zu beginnen. Diese Trainings müssen unabhängig von der schulischen Leistung besucht werden können.
  • Es braucht eine individuelle Unterstützung bei der Nachholung von versäumten Lern- oder Lehrinhalten, da sehr gute Spieler:innen 6–8 Wochen pro Jahr fehlen (Trainingslager, Turniere).
  • Für Trainingslager, Wettkämpfe und Turniere müssen die Spieler:innen vom Unterricht dispensiert werden. Bei einer Lehre soll diese Zeit (bis zu einer vereinbarten Obergrenze) NICHT durch Mehrarbeit oder Urlaub kompensiert werden müssen.
  • Prüfungen müssen verschoben, nach- oder vorgeholt werden können.

Swiss Volley Talentförderung

Die Trägerschaften der Swiss Volley Talentförderung erfüllen die Kriterien für ein leistungssportfreundliches Trainingsumfeld. Sie bieten den Talenten in jeder Ausbildungsphase ein ideales Trainingsumfeld um ihnen zu helfen ihren Weg an die Spitze zu gehen.