Zuletzt aktualisiert: 04.02.2025

Weisungen Trainer:innenausbildung

1. Einführung

Dieser Leitfaden zur Trainer:innenausbildung von Swiss Volley gibt Auskunft über den regulären Ausbildungsweg zur Volleyballtrainerin oder -trainer. Die Ausbildung beginnt auf Stufe Jugend+Sport (J+S) und kann bis zur Trainerbildung Schweiz (TBS) dauern. Weiter gibt der Leitfaden Auskunft über den Prozess der Äquivalenzanträge für ausländische Trainer:innen und Personen mit sportwissentschaftlichen Abschlüssen und Möglichkeiten zur verkürzen Ausbildung. Die J+S-Ausbildungsstruktur, Swiss Volley Trainer:inneneinstufungen, 1418coach und spezifische Zulassungsbedingungen zu Modulen sind ebenfalls Teil davon. 

Fragen zur Aus- und Weiterbildung sind in erster Priorität an den J+S-Coach des Vereins, zweitens an den regionalen Trainer:innenausbildungsverantwortlichen (RTAV) und drittens an [email protected] zu stellen.

2. J+S-Aus- und Weiterbildungsstruktur

In diesem Kapitel werden der Aufbau der J+S-Ausbildung und die Inhalte erläutert. Die Trainer:innenausbildung im Schweizer Volleyball und Beachvolleyball ist eng verknüpft zwischen Swiss Volley und J+S. Die Trainer:inneneinstufung von Swiss Volley orientiert sich an den absolvierten J+S-Kursen und -Modulen. Alles Kurse und Module sind im Kursplan zu finden. Die Anmeldung erfolgt über den J+S-Coach des Vereins. 

Im Anschluss an die erfolgreich abgeschlossenen J+S-Ausbildung (Zusatz Leistungssport) ist es in Absprache mit Swiss Volley möglich, in den Berufstrainerlehrgang (BTL) einzusteigen.

Neben den J+S-Angeboten bietet Swiss Volley verschiedene niederschwellige Weiterbildungsmöglichkeiten an. Diese werden regelmässig auf der Webseite veröffentlich.

2.1 Swiss Volley Trainer:inneneinstufung

Swiss Volley vergibt geknüpft an die J+S-Ausbildungsstufen Swiss Volley Trainer:inneneinstufungen. Erhaltene Swiss Volley Einstufungen bleiben unbeschränkt erhalten. Um eine Trainer:innenlizenz bestellen zu können, ist eine gültige J+S-Anerkennung zum Zeitpunkt der Bestellung notwendig. Welche Pflicht- und Wahlpflichtmodule zu besuchen sind, um die Stufe abzuschliessen, ist in den folgenden Kapiteln ersichtlich.

2.2 Grundausbildung

Der Einstieg in J+S-Volleyball (inkl. Beachvolleyball) erfolgt über die Grundausbildung. Dabei gibt es zwei Varianten, wobei der «Leiterkurs» dem regulären Ausbildungsweg entspricht. Nach Abschluss des Kurses wird die Einstufung «Swiss Volley Trainer:in T» ausgestellt.

2.2.1 Leiterkurs

Der «Leiterkurs» dauert 6 Tage und vermittelt den zukünftigen Leitenden die Grundlagen des Volleyballs und Beachvolleyballs. Bei erfolgreich absolviertem «Leiterkurs» erhalten die Teilnehmenden die Anerkennung «J+SLeiter:in Volleyball Jugend».

2.2.2 Einführungskurs ins Schweizer Sportsystem

Der «Einführungskurs ins Schweizer Sportsystem» richtet sich an ausländische Personen und bietet einen allgemeinen Einstieg ins Schweizer Sportsystem. Die Details sind im Kapitel 6.1 zu finden.

2.3 Weiterbildung 1

In der Weiterbildung 1 kann der Ausbildungsweg weiter beschritten werden. Zudem bietet J+S zahlreiche interdisziplinäre Module an. Die Weiterbildungsstufe 1 dauert acht Tage. Als erstes muss ein zweitägiges Wahlpflichtmodul besucht werden, danach das sechstägige Modul «Wettkampf». Nach erfolgreichem Abschluss des Moduls «Wettkampf» wird die Einstufung «Swiss Volley Trainer:in TC» ausgestellt. Folgende Module sind zu besuchen:

  • Junior/innen, Jugend, Minivolleyball oder Beachvolleyball (2 Tage) 
  • Wettkampf (2 x 3 Tage)

2.3.1 Module Volleyball (inkl. Beachvolleyball)

Die Module der Weiterbildung 1 haben folgende Inhalte:

2.3.2 Teamsportarten und Interdisziplinäre Module

Die Module «Physis 1», «Psyche 1» und «Coaching 1» können von Leitenden aus Teamsportarten (Volleyball, Handball, Unihockey etc.) besucht werden, um ihre Fortbildungspflicht zu erfüllen. Das Modul «Physis 1» verleiht den Zusatz Physis. Diese Module haben keinen Einfluss auf die Swiss Volley Einstufungen.

Die interdisziplinären Module (I-Module) befassen sich mit sportartenunabhängigen Themen wie z.B. Kommunikation, Physis oder Psyche. Die Module «Präventives Handeln» befassen sich mit Themen wie dem Umgang mit Suchtmitteln, Doping oder Grenzverletzungen. Die Module «Integratives Handeln» legen den Fokus auf kulturelle Vielfalt und Sport und Handicap. Diese dauern drei bis sechs Stunden. Das Modul «Sport und Handicap» löst zudem zusätzliche Subventionen aus für J+S-Angebote in denen Kinder und Jugendliche mit Handicap teilnehmen.

2.4 Weiterbildung 2

Um Module der Weiterbildung 2 besuchen zu können muss die Weiterbildung 1 abgeschlossen und das Modul «Wettkampf» bestanden sein. Auf der Weiterbildungsstufe 2 erfolgt eine Spezialisierung in Richtung Volleyball oder Beachvolleyball.

Die Weiterbildungsstufe 2 dauert acht Tage plus 100 Stunden Praktikum. Nach erfolgreichem Abschluss des Moduls «Prüfung» wird die Einstufung «Swiss Volley Trainer:in TB» ausgestellt. Folgende Teile sind zu erfüllen:

  • Kondition im Volleyball
  • «Coaching im Volleyball» oder «Beachvolleyball advanced»
  • Praktikum inkl. Praktikumsbericht
  • Prüfung

2.4.1 Inhalte und Dauer der Module

2.4.2 Prüfung

Das Modul «Prüfung» setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:

  1. Schriftliche Theorieprüfung
  2. Technikprüfung Theorie
  3. Technikprüfung Praxis
  4. Videoanalyse «Taktik»
  5. Theorieprüfung «Physis»

Die einzelnen Prüfungsbereiche werden wie folgt für die drei Noten «Fachkompetenz Theorie», «Fachkompetenz Praxis» und «Methodenkompetenz» gewichtet:

Schriftliche Theorieprüfung (closed book)

Die Fragen der schriftlichen Theorieprüfung basieren auf den J+S-Modulen «Coaching im Volleyball» und «Kondition im Volleyball» sowie auf den folgenden Broschüren:

  • «Volleyball verstehen»
  • «Volleyball spielen»
  • «Kernlehrmittel Jugend+Sport»
  • «Kommunikation»
  • «Psyche»
  • «Physis»
  • «Lernen mit Bildern»
  • «Planung im Sport»

Diese Broschüren sind auf dem J+S-Extranet verfügbar, die Zugangsdaten sind diejenigen für alle Volleyballkurse. Bei Bedarf können sie unter [email protected] erfragt werden.

 

Technikprüfung Theorie (closed book)

Die theoretische Technikprüfung dauert ungefähr 60 Minuten. Die Teilnehmenden schauen sich insgesamt 7 Videosequenzen von je einer ausgeführten Grundtechnik an. Es sind folgende Fragen zu beantworten:

  • Welche Punkte wurden gut ausgeführt?
  • Welche Punkte sollten optimiert werden?
  • Wie sieht eine Korrekturübung aus, mit welcher du diesen Punkt optimieren kannst?

Als Grundlage des «Sollbildes» dienen die J+S Broschüre «Volleyball Spielen» und die Technikguidelines von Swiss Volley.

 

Technikprüfung Praxis (open book)

Die praktische Technikprüfung dauert rund 5-15 Minuten pro Person. Während dieser Zeit muss zuerst einer/einem oder mehreren Demospielerinn:en eine technische Geste gelehrt werden. Die Ausführung soll danach optimiert werden. Die Geste sowie die Demospielerin oder der Demospieler und die Reihenfolge werden vorgängig zugelost. Bei den Demospielerinnen und Demospieler handelt es sich um Teilnehmende des Kurses. Es steht ein Assistenztrainer oder eine Assistenztrainerin (Kursteilnehmende) sowie ein Volleyballfeld mit den elementaren Halleneinrichtungen zur Verfügung. Es darf kein privates Zusatzmaterial verwendet werden.

 

Videoanalyse «Taktik» (closed book)

Der Bereich «taktische Videoanalyse» wird schriftlich geprüft. Es werden Ausschnitte eines Spiels auf Video gezeigt. Anschliessend müssen Fragen zum gesehenen Spiel beantwortet werden. Für einen Teil der Fragen darf die Spielstatistik verwendet werden (wird zur Verfügung gestellt).

 

Theorieprüfung «Physis» (closed book)

Die Aufgaben der Theorieprüfung «Physis» basierend auf den oben genannten Broschüren (insbesondere «Physis» und «Kernlehrmittel» sowie auf den Kursinhalten des Moduls «Kondition im Volleyball». In dieser schriftlichen Prüfung werden sowohl Theoriewissen (Teil 1) als auch dessen Anwendung (Teil 2) geprüft.

2.5 Weiterbildung 2 – Leistungssport

Um in die Weiterbildung 2 – Leistungssport einsteigen zu können, muss das Modul «Prüfung» bestanden sein. Nach erfolgreichem bestehen des Moduls «ComPass» wird die Einstufung «Swiss Volley Trainer:in TA» ausgestellt. Diese Stufe beinhaltet sechs Tage Ausbildungstage und besteht aus folgenden Teilen:

  • Einführung Leistungssport (4 Tage)
  • Schriftliche Arbeit
  • ComPass (2 Tage)

2.5.1 Einführung Leistungssport

Die Schwerpunkte sind leistungsorientierte Trainings in Theorie und Praxis, Wettkampfvorbereitung sowie Umfeldmanagement und die persönliche Entwicklung. Das Modul dauert 4 Tage und wird vom Swiss Volley Team geleitet. Es umfasst Teile in Deutsch, Französisch und Englisch. Das Modul generiert die Zusätze «Physis» und «Psyche».

2.5.2 ComPass

Das Modul «ComPass» besteht aus einem sportartenübergreifenden und einem volleyballspezifischen Teil. Die Handlungsbereiche «Fördern und Vermitteln», sowie das Thema Ethik werden im Kompetenznachweis im sportartenübergreifenden Teil geprüft.

Der Teil Volleyball besteht aus einer praktischen Lehrprüfung, dem Lösen von Fallstudien und der Präsentation der schriftlichen Arbeit. Die vorgängig einzureichende schriftliche Arbeit enthält eine konkrete Spielvor- und Nachbereitung auf der Basis der Inhalte des Moduls «Einführung Leistungssport». Im Modul kann der Schwerpunkt Volleyball oder Beachvolleyball gewählt werden.

Der Teil Volleyball des Moduls «ComPass» setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:

  1. Präsentation der schriftlichen Arbeiten
  2. Lehrübungen mit realer Trainingsgruppe
  3. Lösen von Fallstudien

 

Die drei Prüfungsteile ergeben nach folgendem Schlüssel die drei Teilnoten:

Fachkompetenz Theorie

  • Schriftliche Arbeit: 2/3 der Note
  • Mündliche Präsentation: 1/3 der Note

 

Fachkompetenz Praxis

  • Fallstudie: 2/3 der Note
  • Lehrübungen: 1/3 der Note

 

Methodenkompetenz

  • Lehrübungen 2/3 der Note
  • Trainingsplanung in schriftlicher Arbeit: 1/3 der Note

 

Die Präsentation der schriftlichen Arbeiten läuft folgendermassen ab: Nach Abgabe der schriftlichen Arbeiten (siehe Kapitel 2.7) wird den Kursteilnehmenden bis spätestens zwei Wochen vor Kursbeginn ein Thema für die Präsentation zugeteilt. Das Thema basiert auf den Inhalten der Arbeit. Die Präsentation dauert genau 8-10 Minuten und kann in Deutsch, Französisch oder Italienisch gehalten werden. Im Anschluss an jede Präsentation findet eine Plenumsdiskussion statt. Zusätzlich zur Präsentation muss ein einseitiges Handout erstellt werden, welches den anderen Teilnehmenden verteilt wird.

Der zweite Teil findet im Rahmen einer Lehrübungen mit auswärtiger Trainingsgruppe statt. Alle Kursteilnehmenden leiten einen 20-60-minütigen Trainingsabschnitt. Das vorgegebene Thema sowie die Informationen zur Trainingsgruppe werden bei Kursbeginn mitgeteilt. Die Lehrübungen müssen im Verlauf des Tages vorbereitet werden. Während dem Training steht jeweils ein Assistenztrainer oder eine Assistenztrainerin (Kursteilnehmende) zur Verfügung. Bewertet wird nur der Einsatz als Trainer:in, nicht jedoch der Einsatz als Assistenztrainer:in. Der Auftrag bezieht sich auf ein leistungsorientiertes Training.

Als drittes folgt das Lösen von Fallstudien (open book). In Einzelarbeit müssen mündlich eine bis zwei Fallstudien vorgestellt und bearbeitet werden. Die Fallstudie wird vorgängig zugelost und kann während ca. 20 Minuten vorbereitet werden. Für die Präsentation des Fallbeispiels inklusive der erarbeiteten Lösung und die Beantwortung von Zusatzfragen der Examinatoren stehen ca. 5-15 Minuten zur Verfügung. Die Inhalte konzentrieren sich primär auf die im Kurs «Einführung Leistungssport» erarbeiteten Themen, Voraussetzung sind jedoch die Inhalte aus der gesamten Ausbildung von J+S Volleyball.

Das Modul «ComPass» dauert 2 Tage. Es sind Leiter:innen zugelassen, die das Modul «Einführung Leistungssport» absolviert haben. Der Kurs findet Deutsch und Französisch statt. Das Modul verlängert die J+S-Anerkennung und bei erfolgreichem Abschluss wird der Zusatz «Leistungssport» vergeben.

2.6 Praktikum TB

2.6.1 Bedingungen

Zulassungsbedingung für das J+S-Modul «Prüfung», das bei Bestehen zur Einstufung «Swiss Volley Trainer:in TB» führt, ist ein Praktikum auf FTEM-Stufe T2-T4. Das Praktikum muss die in den folgenden Kapiteln beschriebenen Bedingungen erfüllen (über Ausnahmen entscheidet die Trainer:innenkommission auf Antrag).

 

Umfang und Zeitpunkt:

  1. Die Dauer des Praktikums beträgt mindestens 100 Stunden und kann auf maximal zwei Plätze aufgeteilt werden. Die inhaltliche Zusammensetzung ist nicht vorgegeben. Es wird jedoch empfohlen in allen der folgenden Bereichen Erfahrungen zu sammeln: Training in der Saisonvorbereitung, Training in der Wettkampfphase, Wettkampfvorbereitung, Wettkampfbegleitung, Athletiktraining.
  2. Wird das Praktikum aufgeteilt, haben mindestens 70 Stunden am «primären Praktikumsplatz» zu erfolgen. Die Gespräche finden im Rahmen dieses Praktikumsteils statt. Die maximal 30 Stunden am «sekundären Praktikumsplatz» sind jedoch im Praktikumsbericht ebenfalls zu evaluieren.
  3. Ein Praktikum im Ausland ist als primärer oder sekundärer Praktikumsplatz zulässig, sofern das Niveau des Teams und die Einstufung der Betreuungsperson Äquivalent ist zu dem in der Schweiz geforderten Niveau. Es muss jedoch ein aufgeteiltes Praktikum sein mit einem zweiten Praktikumsplatz in der Schweiz.
  4. Eine von Swiss Volley organisierte Hospitation in einem Nationalteam ist als sekundärer Praktikumsplatz zulässig.
  5. Pro Tag dürfen maximal sechs Stunden ans Praktikum angerechnet werden.
  6. Ehemaligen Profispieler:innen (Definition gemäss Kapitel 4) wird auf Antrag die Hälfte des Praktikums erlassen. Dieses verkürzte Praktikum darf nicht aufgeteilt werden.
  7. Das Praktikum muss ganzheitlich in den zwei Jahren vor Prüfungsbeginn stattfinden und mindestens vier Monate dauern. Mindestens die Hälfte des Praktikums muss nach abgeschlossener J+S-Weiterbildungsstufe 1 stattfinden.

 

Team:

  1. Das Praktikum muss in einem Verein oder einer Trägerschaft absolviert werden, in dem der / die Praktikant:in in den drei dem Praktikum vorhergegangenen Saisons keine Lizenz gelöst hat und nicht als Trainer:in in aktiv war. Dabei wird nicht zwischen Frauen- und Männerabteilung unterschieden. In der Saison, in der das Praktikum gestartet wird, darf eine Lizenz im Praktikumsverein gelöst werden.
  2. Das Team muss in einer Nationalliga spielen oder von Swiss Volley als Trägerschaft anerkannt sein.
  3. Die Prüfung kann in den Bereichen «Volleyball» und «Beachvolleyball» abgeschlossen werden. Das Praktikum hat im entsprechenden Bereich zu erfolgen.

 

Betreuung:

  1. Das Praktikum muss von einer Person betreut werden, die im entsprechenden Team als Trainer:in tätig ist.
  2. Sie muss über die Einstufung «Swiss Volley Trainer:in TA» und / oder J+S Anerkennung Expert:in Volleyball Jugend verfügen und seit mindestens 2 Jahren in der Schweiz als Trainer:in tätig sein (Ausnahme: Nationaltrainer:innen Volleyball / Beachvolleyball). Kenntnisse der Schweizer Volleyballszene und der Swiss Volley Guidelines werden vorausgesetzt.
  3. Die Betreuungsperson muss vorgängig eine Ausbildung zum / zur Praktikumsbetreuer:in abschliessen. Diese Ausbildung wird von Swiss Volley digital angeboten und dauert zwei Stunden. Interessierte Betreuungspersonen können sich unter [email protected] für die Ausbildung anmelden.
  4. Die Ausbildung Praktikumsbetreuer:in ist für drei Saisons gültig. Danach muss sie erneuert werden.

 

Bewilligung:

Der Praktikumsplan muss im Voraus unter [email protected] eingereicht und bewilligt werden. Im Praktikumsplan müssen folgende Angaben enthalten sein:

  • Praktikumsort, Team
  • Betreuungsperson
  • Geplante Anwesenheiten / Trainings inklusive Stunden

Eine Vorlage des Praktikumsplans wird unter www.volleyball.ch bereitgestellt.

 

Gespräche:

  1. Während des Praktikums müssen drei formelle Gespräche mit der Betreuungsperson stattfinden (Beginn, Mitte und Ende).
  2. Bei jedem Gespräch sollten, basierend auf einer Stärken-Schwächen-Analyse, 2-3 Lernziele formuliert werden. Diese sollen in einer messbaren Form, inklusive definierter Massnahmen, schriftlich festgehalten werden. Ausserdem soll festgelegt werden, bis wann das entsprechende Ziel erreicht werden soll. Weitere Punkte der Besprechung sollen von der Praktikantin oder vom Praktikanten stichwortartig protokolliert werden. Diese Notizen dienen als Grundlage für den Praktikumsbericht.
  3. Die Gesprächsleitfaden (siehe unten) dienen als Grundlage für die drei Gespräche.

2.6.2 Praktikumsbericht

Zur Zulassung zum J+S-Modul «Prüfung» muss ein Praktikumsbericht eingereicht werden. Dieser muss folgende Vorgaben erfüllen und zwei Wochen vor Prüfungsbeginn unter [email protected] eingereicht werden.

Der Umfang des Berichts beträgt 2 - 3 A4-Seiten, ein Titelblatt wird nicht vorausgesetzt. Schriftart: Calibri (Textkörper), Schriftgrösse: 11, Zeilenabstand: 1.2-fach.

 

Inhalt:

Der Praktikumsbericht muss folgende Punkte beinhalten (bei geteiltem Praktikum für beide Praktikumsorte):

  1. Praktikumszeitraum, Verein, Team, Betreuungsperson.
  2. Geschätzte Aufteilung Stunden in den verschiedenen Bereichen (Training in der Saisonvorbereitung, Training in der Wettkampfphase, Wettkampfvorbereitung, Wettkampfbegleitung, Athletiktraining)
  3. Kurzprotokoll Initialgespräch, Entwicklungsgespräch und Abschlussgespräch
  4. Definierte Lernziele inklusive Auswertung / Reflexion
  5. Fazit aus dem Praktikum: was wird für die weitere Ausbildung mitgenommen?

2.6.3 Erwartungen an Praktikant:in

Während des Praktikums ist die Praktikantin oder der Praktikant Teil des Staffs eines Teams. Dies bringt folgende Verpflichtungen mit sich:

  • Befolgen der Ethik-Charta von Swiss Olympic und des Verhaltenskodex für Trainer:innen von Swiss Volley
  • Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, frühzeitiges Melden von Abwesenheiten
  • Loyalität und Verschwiegenheit, verantwortungsvoller Umgang mit vertraulichen Informationen
  • Interesse zeigen: Fragen stellen, Einbringen in der Halle (Mithilfe, Bälle sammeln, …)
  • Anwendung Trainertechniken (Anwurf beidhändig von unten, Service unten und oben, Angriff)

2.6.4 Leitfaden Gespräche

Leitfaden Initialgespräch (vor dem Praktikum):

  • Wo stehst du in deiner Ausbildung und in deiner Karriereplanung? (Kurse, Praktikums, Learnings)
  • Wo siehst du im Moment deine Stärken, deine Schwächen als Trainer:in / Coach?
  • In welchen Bereichen hast du in den letzten Jahren eine Entwicklung gemacht und wo möchtest du Veränderungen anstreben?
  • Wie siehst du deine Rolle im Praktikum? Welche Rolle ist für dich im Praktikum vorgesehen?
  • Welche konkreten Ziele möchtest du erreichen? Welche Massnahmen dienen der Zielerreichung?
  • Wir unterscheiden für das Praktikum folgende Bereiche
    • Vorbereitungsphase: Athletik, individuelle Taktik, Technik / Spezialisation
    • Wettkampfphase: Athletik, (individuelle und kollektive) Taktik, Technik / Spezialisation, Spielvor- und -nachbereitung, Scouting, Spiele
  • In welchem/n dieser Bereich/e fühlst du dich am sichersten, hast du noch am wenigsten Kenntnisse, möchtest du einen vertieften Einblick erhalten, möchtest du selber aktiv mit dem Team durchführen?
  • Wie hast du dieses Standortgespräch erlebt? Was könnten wir das nächste Mal anders machen?
  • Termin Entwicklungsgespräch vereinbaren

 

Leitfaden Entwicklungsgespräch (während dem Praktikum):

  • Waren oder sind Pendenzen zu erledigen?
  • In welchen Bereichen (auch deines Trainerverhaltens) konntest du dich entwickeln und wo strebst du weitere Veränderungen an?
  • Welche Ziele hast du bis dato im Praktikum erreicht, wo arbeitest du weiter daran?
  • Was hast du im laufenden Praktikum bisher konkret gelernt? Fünf Punkte formulieren.
  • Was konntest du in deinen Trainingsalltag integrieren, in die Praxis umsetzen?
  • Feedback von Betreuungsperson: Was war gut? Wo besteht noch Verbesserungspotenzial?
  • Wie hast du dieses Standortgespräch erlebt? Was könnten wir das nächste Mal anders machen?
  • Termin Abschlussgespräch vereinbaren

 

Abschlussgespräch (nach dem Praktikum):

  • Konntest du die gesteckten Ziele erreichen? Woran wirst du weiterarbeiten? Sind neue Ziele entstanden?
  • Was hast du im Praktikum gelernt, wie hast du dich als Trainer:in verändert?
  • Was konntest du in deinen Trainingsalltag integrieren, in die Praxis umsetzen?
  • Feedback von Betreuungsperson: Was war gut? Wo besteht noch Verbesserungspotenzial?
  • Wie hast du das Praktikum allgemein erlebt? Was können wir nächstes Mal besser machen?

Alle drei Gespräche können sich ausserdem am Kompetenzatlas von Heyse und Erpenbeck orientieren.

2.7 Schriftliche Arbeit TA

Die schriftliche Arbeit bildet einen Teilbereich der zu absolvierenden Aufgaben zur Erfüllung der Aufgaben im Rahmen der Erlangung der Einstufung «Swiss Volley Trainer:in TA»

Die Arbeit muss den untenstehenden Kriterien genügen und pünktlich schriftlich dem J+S-Ausbildungsverantwortlichen Volleyball abgegeben werden.

2.7.1 Inhaltliche Kriterien

Die schriftliche Arbeit beinhaltet eine konkrete Spielvor- und Nachbereitung auf der Basis der im ersten Kursteil behandelten Themen.

Wahlkriterien des zu analysierenden Spiels:

  • Das Spiel ist ein offizielles Spiel im Rahmen einer nationalen Meisterschaft
  • Die Begegnung wird in der Rückrunde erneut ausgetragen (gilt nicht für Beachvolleyball)
  • Der Gegner kann frei gewählt werden, mit Vorteil wird ein in etwa gleich starkes oder stärkeres Team gewählt (Erfahrungswerte).
  • Der Gegner muss vor dem zu analysierenden Spiel in einem offiziellen Wettkampf beobachtet werden können (inkl. Video und Statistik)

2.7.2 Text der Arbeit

Die Arbeit beschreibt die Prozesse, welche mit dem Team vor, während und nach dem gewählten Spiel durchgearbeitet werden.

 

Einleitung:

  • Einleitende Gedanken

 

Ausgangslage:

  • Zielformulierung lang- und mittelfristig (Saisonziel) des Teams
  • Analyse des eigenen Teams
    • Individuelle Stärken / Schwächen, sowie die des Teams
    • Eigenheiten
    • Taktische Elemente

 

Massnahmen vor dem Spiel:

  • Analyse des Gegners:
    • Stärken / Schwächen individuell und Team
    • Eigenheiten
    • Taktische Elemente
  • Trainingsplanung zur Wettkampfvorbereitung (detaillierte Trainingsvorbereitung von zwei Trainings in den Anhang)
  • Wochenplan der Schlüsselspieler:innen
  • Akzente in der Spielvorbereitung
    • Welche Anweisungen gibst du deinem Team im Training / vor dem Spiel?
    • Welche Trainingsschwerpunkte sollen sie im Spiel insbesondere umsetzen?
    • Gameplan
  • Individuelle und teambezogene Zielsetzungen für das Spiel 

 

Massnahmen während des Spiels:

  • Volleyball: Worauf setzt du die Prioritäten im Coaching
    • Welche Spielerwechsel führst du durch? Aus welchem Grund?
    • Wie setzt du die Timeouts ein und wie ist deren Erfolg?
  • Beachvolleyball: Wie beurteilst du das Selbstcoaching des Teams?
    • Wird der Gameplan befolgt und bei Bedarf angepasst?
    • Wie setzt das Team die Time Outs ein und wie ist deren Erfolg?
  • Spielprotokoll
    • Kurzprotokoll der Spielpunkte, Time Outs und Technical Timeouts
    • Schlüsselmomente des Spiels
    • Welche Methode der Statistik wird gewählt (Messung der zu erreichenden Ziele)?

 

Massnahmen nach dem Spiel:

  • Spielanalyse
    • Statistikauswertung
    • Videoanalyse
    • Leistungsanalyse
    • Umsetzung der geplanten Schwerpunkte
  • Volleyball: Anpassung der Ziele und Trainingsplanung
    • Für das nächste Meisterschaftsspiel
    • Für das Rückspiel
    • Für das Coachingverhalten im nächsten Spiel
  • Beachvolleyball: Anpassung der Ziele und Trainingsplanung
    • Wie beurteilst du das Selbstcoaching des Teams?
    • Wird der Gameplan befolgt und bei Bedarf angepasst?
    • Wie setzt das Team die Time Outs ein und wie ist deren Erfolg?

2.7.3 Formale Kriterien

Die Arbeit muss folgende Struktur aufweisen:

  • Titelblatt
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • Hauptteil
  • Schlussfolgerung
  • Anhang

Der Hauptteil gliedert sich mindestens in die oben genannten 4 Inhaltspunkte (Ausgangslage, Massnahmen vor, während und nach dem Spiel).

Als Format für die Arbeit ist DIN A4 zu verwenden. Die Blätter müssen fortlaufend nummeriert werden. Der Text ist in der Schriftart «Times New Roman» mit Schriftgrad 12, Zeilenabstand 1.5 und einem sichtbaren Rand von 2 cm sowohl seitlich als auch oben und unten zu versehen. Die Überschriften und der Text sind links ausgerichtet zu verfassen.

Im Duden/Larousse verzeichnete Abkürzungen sind entsprechend zu verwenden. Nicht im Duden erfasste Abkürzungen sind bei der ersten Nennung zu erläutern: z.B. L1 (Läufer 1).

Für sämtliche Texte, Abbildungen und Tabellen, die nicht eigenhändig erstellt worden sind, ist die Quelle entsprechend anzugeben. Es dürfen hierfür Fussnoten verwendet werden.

Auf dem Titelblatt müssen folgende Punkte ersichtlich sein:

  • Der vollständige Titel der Arbeit
  • Der vollständige Name und Wohnort
  • Der Ort und das Datum der Fertigstellung
     

Die Arbeit umfasst minimal 12 und maximal 20 Seiten. Davon ausgenommen sind Titelblatt, Inhaltsverzeichnis und Anhang.

Die Arbeit muss in Deutsch, Französisch oder Italienisch abgegeben werden.

2.7.4 Vorgehen beim Verfassen der Arbeit

Es wird empfohlen, die Arbeit in groben Schritten zu planen und die einzelnen Schritte kurz zu protokollieren.

Das zu analysierende Spiel muss per Video dokumentiert werden. Das Video muss zusammen mit der Arbeit als permanenten Downloadlink abgegeben werden.

Die Gegneranalyse kann gefilmt werden, dies ist jedoch fakultativ. In der Arbeit kann auf Videosequenzen zurückgegriffen werden. Diese sind zeitlich genau zu deklarieren oder nummeriert und gegliedert zusätzlich einzureichen.

Die Abgabe der Arbeit erfolgt digital. Das digitale Dokument und das Videomaterial müssen pünktlich zum Abgabetermin beim J+S-Ausbildungsverantwortlichen Volleyball vorliegen.

[email protected]

Abgabetermin: vier Wochen vor dem Start des Moduls «ComPass»

2.7.5 Mündlicher Vortrag

Ein spezifisches Thema aus der Arbeit wird im 2. Kursteil mündlich präsentiert. Der mündliche Vortrag zählt neben der schriftlichen Arbeit ebenfalls für die Einstufung «Swiss Volley Trainer:in TA».

Der mündliche Vortrag hat folgenden Kriterien zu genügen:

  • Behandlung eines Schwerpunktthemas (wird von der Kursleitung bis 10 Tage vor Kursbeginn vorgegeben)
  • Minimale Dauer: 8 min.
  • Maximale Dauer: 10 min.
  • Didaktische Hilfsmittel: Powerpoint (Laptop vorhanden)
  • Handout für die Kursteilnehmenden (1 A4 Seite mit den Kernpunkten des Vortrages und einem Fazit)

2.7.6 Bewertung

Schriftliche Arbeit: Die schriftliche Arbeit muss den inhaltlichen und den formalen Kriterien entsprechen. Es wird insbesondere darauf Wert gelegt, dass die geplanten Ziele auch umgesetzt werden können. Ziel ist es, dass die Kursteilnehmenden lernen, Schlüsselelemente aus der Spielanalyse herauszulösen und sie mit einem Team zu bearbeiten. 

Mündlicher Vortrag: Der mündliche Vortrag muss in der zur Verfügung stehenden Zeit abschliessend vorgetragen werden und den Kriterien in Punkt 3.4 genügen. Die Powerpoint-Präsentation sowie das Handout müssen verständlich und klar strukturiert vorliegen.

2.8 Weiterbildungspflicht

Zur Weiterbildungspflicht schreibt J+S: «J+S-Leiterinnen und -Leiter müssen alle 2 Jahre ein Modul aus dem Angebot der J+S-Weiterbildung besuchen. Der Besuch eines J+S-Weiterbildungsmoduls oder einer J+S-Grundausbildung (z. B. in einer anderen Sportart) verlängert sämtliche vorhandenen J+S-Leiteranerkennungen im Status ‹gültig› und ‹weggefallen› in beiden Zielgruppen. Besuchen J+S-Leitende 2 Jahre lang kein Modul, so ist die Weiterbildungspflicht nicht erfüllt. Die Anerkennung als J+S-Leiterin oder -Leiter fällt in den Status ‹weggefallen›.»

2.9 Spezialisierung Expert:in

Um Zugang zur J+S-Expert:innenausbildung zu erhalten, muss die Weiterbildung 2 abgeschlossen und bestanden werden. Zudem muss eine Empfehlung von Swiss Volley ausgestellt werden. Die Anmeldung erfolgt über das Ausbildungsteam von Swiss Volley.

Ausbildung der J+S-Experten:innen (insgesamt 9 Tage):

  • Expertenkurs Teil 1 (interdisziplinär; 3 Tage)
  • Expertenkurs Teil 2 (in Verbindung mit einem «Leiterkurs»; 6 Tage)

Die J+S-Anerkennung Expert:in muss analog zu Leiter:in ebenfalls alle zwei Jahre mit einem «Modul Fortbildung Expert:in» verlängert werden. Kaderkurse können nur auf Einladung besucht werden.

2.10 Einstieg in andere Zielgruppen

Anerkannte J+S-Leiterinnen und -Leiter Volleyball sind berechtigt, den «Einführungskurse Leiter:in für J+S-Leiter:innen» in der Sportart Allround zu besuchen. Dieser Kurs führt zur Anerkennung «J+S-Leiter Volleyball Kinder».

Zudem können J+S-Leiterinnen und -Leiter Einführungskurse Erwachsenensport esa zu besuchen.

Anerkannte J+S-Expert:innen, die die spezifischen Zulassungsbedingungen erfüllen, können durch den Besuch des «Zertifizierungstages SVEB» das SVEB-Zertifikat Stufe 1 «Lernveranstaltungen mit Erwachsenen durchführen» erwerben.

3. 1418coach

Bei 1418coach werden 14- bis 18-Jährige an erste Leitertätigkeiten herangeführt und übernehmen Mitverantwortung in ihrem Sportverein. 1418coach ist eine Erweiterung der bestehenden J+S-Ausbildung und ist kantonal organisiert.

3.1 Konzept 1418coach

Die Idee von 1418coach besteht aus drei Bausteinen:

  1. Ausbildung
    An einem Ausbildungsweekend werden den 14- bis 18-jährigen Jugendlichen die Grundlagen des Leitens vermittelt.
  2. Gotti- / Götti-System
    Die Jugendlichen werden durch erfahrene J+S-Leitende aus ihrem Verein begleitet.
  3. Unterstützungsbeiträge
    Die 1418coaches lösen über die J+S-Abrechnung kantonale Beiträge aus.

Die drei Bausteine werden von jedem dieser Kantone umgesetzt. Bei der Ausführung gibt es aber kantonale Unterschiede. Die Details sind beim Sportamt der jeweiligen Kantone zu finden.

Bei 1418coach machen 13 Kantone und Lichtenstein mit (Stand 2023). Falls dein Wohnkanton dabei ist, darfst du auch Ausbildungsangebote ausserhalb deines Kantons besuchen. Einige Kantone die nicht dabei sind, haben aber ähnliche Angebote. Informier dich direkt bei deinem Wohnkanton.

Weitere Informationen und Kurse im Volleyball sind hier zu finden: 1418coach

4. Regelung verkürzte Trainer:innenausbildung

4.1 Praktische Umsetzung

Von der verkürzten Trainer:innenausbildung profitieren auf Antrag Personen, welche die beiden folgenden Bedingungen erfüllen:

  • Personen die mindestens drei Jahre einem Schweizer Elite- Nationalteam Volleyball oder Beachvolleyball angehörten oder während mindestens vier Jahren in der Schweizer Nationalliga A gespielt haben (ab dem Alter von 18 Jahren).
  • Damit der Antrag zur verkürzten Ausbildung angenommen wird, müssen die Personen zwingend einen von Swiss Volley organisierten Leiterkurs besucht haben und von der Kursleitung für die verkürzte Ausbildung empfohlen werden.  

Die verkürzte Trainer:innenausbildung berechtigt direkt zur Einstufung «Swiss Volley Trainer:in TC» und entspricht einem Abschluss der Weiterbildungsstufe 1 von J+S Volleyball.

4.2 Antrag

Um von der verkürzten Trainer:innenausbildung profitieren zu können, muss diese vorgängig mit dem entsprechenden Formular (Download hier) beantragt werden. Vorgängig bedeutet, dass der Antrag vor Besuch des Leiterkurs eingereicht werden muss. Das ausgefüllte Formular ist an [email protected] zu senden.

4.3 Sportlehrpersonen

Sportlehrpersonen können bei J+S einen Antrag stellen um als J+S Leiter:in Volleyball anerkannt zu werden. Dies entspricht der Einstufung «Swiss Volley Trainer:in T».

5. Trainer:innenausbildung Leistungs- und Spitzensport

Nach Abschluss der Trainer:innenausbildung auf Ebene J+S können die sportartübergreifenden Ausbildungen der Trainerbildung Schweiz (TBS) besucht werden. Die Trainerbildung Schweiz ist das Kompetenzzentrum für die Aus- und Weiterbildung von Trainer:innen im Schweizer Leistungs- und Spitzensport. Die Trainerbildung Schweiz bildet im Auftrag von Swiss Olympic (SO) Leistungs- und Spitzensporttrainer:innen aus.

Zugang zu den Einzelkursen der Trainerbildung Schweiz auf Stufe Leistungssport haben alle Personen mit einer J+S-Ausbildung auf Stufe Weiterbildung 2 mit Zusatz Leistungssport (Swiss Volley Einstufung Trainer A) (siehe Kapitel 5.1.1). 

Die Module können einzeln oder als Teil von drei konkreten Ausbildungen besucht werden:

  • Die Ausbildung zur Trainer:in Leistungssport mit eidg. Fachausweis (Berufstrainer:in) (Kapitel 5.1.2)
  • Die Ausbildung zur Trainer:in Spitzensport mit eidg. Diplom (Diplomtrainer:in) (Kapitel 5.2)
  • Spezialisierungen: Qualifikationen in der Athletik und im Langhanteltraining (Kapitel 5.4)

Für die drei Ausbildungen wird eine Verbandsempfehlung von Swiss Volley benötigt. Während der Ausbildung zur Trainer:in Leistungssport und Spitzensport werden alle Kandidat:innen von einem Coach Developer begleitet und betreut.

5.1 Leistungssport

5.1.1 Einzelkurse auf Stufe Leistungssport

Die einzelnen Kurse im Bereich Leistungssport werden in den sechs Fachbereichen Sportpsychologie, Bewegungslehre, Leadership, Sportmedizin, Sportcoaching und Athletik angeboten. Die Auswahl und die Anmeldung der Kurse erfolgten individuell. Jeder Kurs bietet Orientierungsfragen, um das Niveau der Kursinhalte abschätzen zu können. Eine Übersicht zu den Kursen findet sich unter www.ausbildungsplaner.ch.

Organisator der Kurse ist die TBS. Dauer und Kosten der Module variieren, sie sind jedoch nicht EO berechtigt. Sämtliche Module und Kurse der TBS verlängern eine bestehende J+S-Anerkennung.

5.1.2 Ausbildung «Trainer:in Leistungssport mit eidgenössischem Fachausweis»

Die Ausbildung Trainer:in Leistungssport (Berufstrainer:in) besteht aus dem Berufstrainerlehrgang (BTL) und einzelnen Modulen aus den 6 Fachbereichen (siehe Abbildung unten). Die Ausbildung wird mit der Berufsprüfung (BP) und dem Titel Trainer:in Leistungssport mit eidg. Fachausweis abgeschlossen.

Der BTL besteht aus den 4 Modulen (Selbstmanagement, Leadership/Führung, Beratung&Coaching und Trainerpersönlichkeit) und umfasst 12 (4x3) Präsenztage.

Voraussetzungen für die Zulassung zum BTL:

Neben dem BTL gibt Swiss Volley vor, dass im Rahmen der Ausbildung weitere 15 Kurstage auf Stufe Leistungssport in den 6 Fachbereichen besucht werden müssen. Weiter müssen alle Kandidat:innen vo der Berufsprüfung die beiden volleyballspezifischen Module On-Court und Off-Court absolvieren.

Swiss Volley bietet allen interessierten Trainer:innen Unterstützung in der Planung der Ausbildung im Leistungs- und Spitzensport an.

Übersicht über die 6 Fachbereiche und die Einzelmodule sowie den BTL:

  • Workload Legende: Präsenztage | Selbststudium
  • Rote Schrift: Berufstrainerlehrgang (BTL)

5.1.3 Praktikum

Um an die Berufsprüfung (BP) zugelassen zu werden, muss ein Praktikum absolviert werden. Dabei sollen Praktikant:innen Einblicke in Tätigkeiten erhalten, die sie noch nicht kennen. Das Praktikum muss die folgenden Bedingungen erfüllen:

  • Die Dauer des Praktikums beträgt 30 bis 40 Stunden und muss auf Stufe Leistungssport (T3 und höher) absolviert werden.
  • Mindestens 30 % des Praktikums müssen in einer einzigen Leistungsstufe in der Sportart Volleyball oder Beachvolleyball und in derselben Trainingsgruppe absolviert werden.
  • Die restlichen 70 % können nach Wahl aufgeteilt werden müssen jedoch in mindestens einer weiteren Leistungsstufe oder einer anderen Sportart erfolgen.
  • Auch Praktika im Ausland sind möglich.
  • Jedes Praktikum muss vorgängig schriftlich bewilligt werden. Anträge per Mail an [email protected].
  • Das Praktikum für die Berufsprüfung soll auf dem höchsten möglichen Niveau absolviert werden. Das Praktikum muss in einem Verein, einer Trägerschaft oder bei einem Nationalteam absolviert werden, in dem die Praktikant:innen in den vorhergegangenen zwei Jahren keine Anstellung hatte. Für Nationaltrainer:innen gilt, dass das Praktikum ausserhalb einer Verbandsanstellung erfolgen muss.
  • Das Praktikum muss zwingend Trainingseinheiten beinhalten, es können aber auch Wettkämpfe darin integriert sein.
  • Das Praktikum kann in verschiedene Trainingseinheiten aufgeteilt oder in Form eines Trainingsblockes (z. B. Trainingslager) absolviert werden.
  • Aus dem Praktikum entwickelt sich der Teilbericht 4 «Bericht zum Praktikum» der Projektarbeit zur BP (siehe Kapitel 5.1.4).
     

Die Kandidat:innen stellen vor dem Antreten des Praktikums einen schriftlichen Antrag an Swiss Volley ([email protected]). In diesem Schreiben werden die geplanten Stunden, die Stufe der Athlet:innen und der Ort, wo das Praktikum absolviert werden möchte, beschrieben. Hospitationen und Praktika im Rahmen der J+S-Weiterbildung (z. B. TB-Praktikum) können nicht angerechnet werden. Es muss vollumfänglich nach Beginn der Ausbildung zu «Trainer:in Leistungssport mit eidgenössischem Fachausweis» erfolgen.

 

Minimalanforderung für Tätigkeiten im Praktikum:

  • Trainingsbegleitung / Mithilfe
  • Austausch mit Trainer:innenstaff
  • Kennenlernen Struktur / Philosophie / Strategie der besuchten Organisation
  • Einblick in die Leistungskultur
  • Die maximal anrechenbare Zeit pro Tag beträgt 6 Stunden.

Im Vorfeld des Praktikums definieren die Praktikant:innen in Absprache mit dem CoDe die Ziele für das Praktikum. Diese Ziele und auch die Inhalte der Trainings / Wettkampfe werden im «Formular Themenwahl/Praktikum» (Webseite TBS) stichwortartig festgehalten. Der CoDe bestätigt die Erfüllung der Anforderungen für das Praktikum. Das Formular muss spätestens sechs Wochen vor der BP durch die Praktikant:innen an das Prüfungssekretariat (TBS) eingereicht werden.

5.1.4 Schriftliche Projektarbeit

Die schriftliche Projektarbeit muss 6 Wochen vor der BP an das TBS-Prüfungssekretariat eingeTeil 1: Selbstreflexion und Philosophie als Trainer/in Leistungssport (11-14 Seiten)

  • Teil 2: Analyse und Planung (14-18 Seiten)
  • Teil 3: Frei gewähltes Thema (in Absprache mit dem Coach Developer) (10-13 Seiten)
  • Teil 4: Bericht zum Praktikum (in Absprache mit dem Coach Developer (6-8 Seiten)

Informationen zum Umfang und Inhalt der schriftlichen Projektarbeit sowie eine vorformatierte Vorlage sind auf der Website der TBS (Berufsprüfung Trainer/in Leistungssport) abgelegt.

5.1.5 Prüfung

Der BTL und die Einzelkurse aus den 6 Fachbereichen bereiten auf die BP vor. Alle Kurse auf der Stufe Leistungssport sind prüfungsrelevant und werden im Prüfungsteil «Überprüfung Fachwissen» geprüft. Die Berufsprüfung (BP) umfasst folgende Teile:

  • Projektarbeit (schriftlich)
  • Befragung zur Projektarbeit (mündlich)
  • Überprüfung Fachwissen (mündlich)
  • Fallstudien inkl. Rollenspiel (schriftlich/Rollenspiel)

Die Prüfungsinhalte sind der Webseite der Trainerbildung Schweiz zu entnehmen. Hier ein Auszug aus dem Prüfungsreglement:

Für eine Anmeldung zur BP müssen folgende Zulassungsbedingungen erfüllt werden. Die Details sind in der «Wegleitung zur Prüfungsordnung über die Berufsprüfung» auf der Webseite der Trainerbildung Schweiz geregelt:

5.1.6 Kosten und Bundesbeiträge

Rund 50% aller Kurskosten werden vom Bund (Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI) rückerstattet, solange die Kurse als Vorbereitung für die Berufsprüfung dienen. Über die Voraussetzungen und den Antragsprozess informiert die Website des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI.

Die Kosten für den BTL betragen pauschal CHF 2’900. Nach der Einschreibung zu einer eidgenössischen Prüfung werden CHF 700 zurückerstattet. Der Anspruch besteht unabhängig vom Prüfungserfolg. Zusätzlich sind insgesamt sechs Kurstage EO-berechtigt. Die Kosten der Prüfung belaufen sich auf CHF 800 (exkl. Anreise, Unterkunft, Essen und Eintrag ins Fachausweisregister) die Kosten werden dem Verband in Rechnung gestellt. Die Berufsprüfung ist nicht EO berechtigt. 50% der Kosten der Einzelmodule werden vom Bund übernommen, solange diese Kurse als Vorbereitung zur Berufsprüfung dienen (bis maximal CHF 4’500).

Der Kostenpunkt Ausbildung Swiss Volley beinhalten die Kurskosten für die Module On-Court und Off-Court, die Betreuung durch den CoDe, administrative Aufwände und Kosten für die Beratung und Begleitung. Dieses Packet wird zu Teilen ebenfalls vom SBFI subventioniert.

5.2 Spitzensport

Die Ausbildung zur Trainer:in Spitzensport mit eidgenössischem Diplom (Diplomtrainer:in) ist die zweite Ausbildungsstufe der Trainerbildung Schweiz. Um Zulassung zum Aus- und Weiterbildungsangebot der Stufe Spitzensport zu erhalten ist Anerkennung «Trainer:in Leistungssport mit eidgenössischem Fachausweis» notwendig.

5.2.1 Einzelkurse auf Stufe Spitzensport

Die einzelnen Kurse im Bereich Spitzensport werden in den sechs Fachbereichen Sportpsychologie, Bewegungslehre, Leadership, Sportmedizin, Sportcoaching und Athletik angeboten. Die Auswahl und die Anmeldung der Kurse erfolgt individuell. Jeder Kurs bietet Orientierungsfragen, um das Niveau der Kursinhalte abschätzen zu können. Eine Übersicht zu den Kursen findet sich unter www.ausbildungsplaner.ch.

Organisator der Kurse ist die TBS. Dauer und Kosten der Module variieren, sie sind jedoch nicht EO berechtigt. Sämtliche Module und Kurse der TBS verlängern eine bestehende J+S-Anerkennung.

5.2.2 Ausbildung «Trainer:in Spitzensport mit eidgenössischem Diplom»

Die Ausbildung Trainer:in Spitzensport (Diplomtrainer:in) kann nur mit dem eidgenössischen Fachausweis Trainer:in Leistungssport oder gleichwertiger Qualifikation besucht werden. Die Ausbildung besteht aus dem Diplomtrainerlehrgang (DTL) und einzelnen Modulen in den 6 Fachbereichen. Die Ausbildung wird mit der höheren Fachprüfung (HFP) und dem Titel Trainer:in Spitzensport mit eidg. Diplom abgeschlossen.

Der Diplomtrainerlehrgang (DTL) besteht aus den 4 Modulen (Life Balance, Identity, Performance Coaching und Leadership) und umfasst 12 (4x3) Präsenztage. Neben dem DTL müssen 15 weitere Kurstage auf Stufe Spitzensport in den 6 Fachbereichen und die beiden volleyballspezifischen Module On- und Off-Court1 besucht werden.

1 Die Module On- und Off-Court müssen im Verlauf der Ausbildung einmalig besucht werden. Wurden diese bereits auf Stufe Berufstrainerausbildung besucht, müssen sie auf Stufe Diplomtrainerausbildung nicht noch einmal besucht werden.

Voraussetzung für die Ausbildung sind:

5.2.3 Inhalte und Zulassung höhere Fachprüfung

Der DTL und die Einzelkurse aus den 6 Fachbereichen bereiten auf die HFP vor. Alle Kurse auf der Stufe Spitzensport sind prüfungsrelevant und werden im Prüfungsteil «Überprüfung Fachwissen» geprüft. Die HFP umfasst folgende Teile:

Für eine Anmeldung zur HFP müssen folgende Zulassungsbedingungen erfüllt werden. Die Details sind in der auf der Webseite der Trainerbildung Schweiz geregelt.

Zugelassen zur Prüfung werden Personen, welche folgende Voraussetzungen erfüllen:

Für das Praktikum gelten die gleichen Anforderungen wie auf Stufe Leistungssport (Kapitel 5.1.3). Im Unterschied dazu muss das Praktikum auf Stufe Spitzensport und in einem grundsätzlich fremden Umfeld stattfinden. Das heisst, die 60-80 Stunden werden entweder in einer anderen Sportart oder im Ausland absolviert. Das Praktikum wird mit dem CoDe besprochen und die Kandidat:innen stellen vor dem Antreten des Praktikums einen schriftlichen Antrag an Swiss Volley ([email protected]).

Weitere Informationen zur Stufe Spitzensport sind bei der TBS und unter [email protected] erhältlich.

5.3 Coach Developer

Das vorliegende Kapitel gibt einen Überblick zur Ausbildung und Tätigkeit als Coach Developer (CoDe) von Swiss Volley. Weitere Infos unter: www.coachdeveloper.ch

5.3.1 Zielgruppe und Zulassung

CoDe begleiten Kandidierende, die das Ziel haben an der Berufsprüfung (BP) den eidgenössischen Fachausweis als «Trainer:in Leistungssport» oder an der höheren Fachprüfung das eidgenössische Diplom als «Trainer:in Spitzensport» zu erlangen. Sie agieren prozessberatend, unterstützen bei Fachfragen, geben Feedback und stehen den Kandidierenden bei allen Schritten zur Vorbereitung auf die eidgenössischen Berufsprüfungen bei. Das Training zum CoDe richtet sich an berufserfahrene Fachpersonen im Leistungs- und Spitzensport mit den folgenden Funktionsprofilen:

  • Ausbildungsverantwortliche:r des Sportverbandes
  •  J+S-Experten:in und Ausbildner:in des Sportverbandes
  • Trainer:in mit eidgenössischem Fachausweis oder Diplom
  • Fachexperte:in des Sportverbandes

Zulassungskriterien:

  • Anerkennung als «Trainer:in Leistungssport mit eidg. Fachausweis» oder «Trainer:in Spitzensport mit eidg. Diplom» oder einem vergleichbaren ausländischen Abschluss («sur dossier»)
  • Verbindliche Empfehlung durch den Sportverband, dass der Einsatz als CoDe vorgesehen ist.
  • Begleitung einer Trainerin oder eines Trainers in der Berufstrainerausbildung

5.3.2 Ausbildung

Das Training zum CoDe umfasst einen Kurs, drei Praxisinputs, eine Supervision plus die Trainer:innenbegleitung mit individuellem Aufwand. Es bietet theoretische Inputs, praktische Tools, Übungssequenzen, Reflexion, Erfahrungsaustausch und beinhaltet immer die Begleitung einer Trainerin oder eines Trainers in der Berufstrainerausbildung. Zum Abschluss nehmen CoDe an der Zertifikatsfeier teil und erhalten damit die Anerkennung als «Coach Developer Swiss Olympic Leistungssport». Total 3.5 Tage Training plus Begleitung.

Der Trainingsstart als CoDe erfolgt gleichzeigt mit dem Start des Berufstrainerlehrgangs (BTL) der zu begleitenden Person auf ihrem Weg zur Trainerin oder zum Trainer Leistungssport

5.3.3 Tätigkeiten

CoDe verpflichten sich zu mindestens drei Standortgesprächen, drei Trainings- / Wettkampfbesuchen und einem Prüfungsauswertungsgespräch.

Aus den drei Standortgesprächen entwickelt sich der Teilbericht 1 «Selbstreflexion und Trainerprofil» der Projektarbeit der Kandidierenden.

CoDe tätigen drei Trainings- / Wettkampfbesuche, mindestens zwei Besuche müssen im Training stattfinden. CoDe begleiten die Kandidierenden bei der Erarbeitung der Projektarbeit.

Für die Zulassung zu der BP oder zur HFP müssen durch die Kandidierenden folgende Unterlagen spätestens 6 Wochen vor der Prüfung auf der Lehr- und Lernplattform ILIAS abgelegt werden:

  1. Bestätigung im Bereich erste Hilfe / Sanität
  2. Nachweis beruflicher Praxis als Trainer:in mit Kaderathlet:innen
  3. Bestätigung Trainings- / Wettkampfbesuche und Praxisbefähigung
  4. Bestätigung Standortbestimmungen
  5. Themenwahl zum Teilbericht 3 (frei gewähltes Thema) und Teilbericht 4 (Praktikum)
  6. Abgabe der Projektarbeit

Die CoDe prüfen und unterzeichnen die Unterlagen 2, 3, 4 und 5. Alle einzureichenden Dokumente sind auf der Webseite der Berufsprüfung der TBS zu finden.

5.3.4 Zeitlicher Aufwand

Die Ausbildung zu «Trainer:in Leistungssport mit eidgenössischem Fachausweis» dauert in der Regel circa 2 Jahre. Daher erstreckt sich der Aufwand für CoDe ebenfalls über diese Zeitspanne. Es ergibt sich folgender Aufwand:

Ab der zweiten Begleitung beträgt der zeitliche Aufwand ca. 3.5 - 4 Tage:

Zusätzlich nehmen CoDe jährlich an einem zweistündigen Austausch mit der Projektleitung Ausbildung Leistungssport von Swiss Volley teil. Dafür werden zwei Zeitfenster Anfang September und Anfang März angeboten.

5.3.5 Entschädigung

CoDe werden von Swiss Volley mit CHF 1'500 entschädigt. Dieser Betrag wird den Kandidat:innen von Swiss Volley in Rechnung gestellt und an die CoDe ausgezahlt. Dieser Betrag setzt sich aus den oben beschriebenen Bereichen zusammen. Wird die Ausbildung vorzeitig abgebrochen, werden die bereits geleisteten Aufwände der CoDe entschädigt.

5.4 Spezialisierung

Die Trainerbildung Schweiz vergibt in Zusammenarbeit mit Swiss Olympic Qualifikationen im Bereich Spezialisierung «Athletik» und Spezialisierung «Langhanteltraining». Die Spezialisierungen richten sich an Trainer:innen, welche Athlet:innen oder Teams auf Stufe Spitzensport (T4-M) im Bereich Athletik betreuen. Ab 2026 wird die Spezialisierung «Langhanteltraining» in die Spezialisierung «Athletik» integriert.

Voraussetzung für die Zulassung zur Spezialisierung «Athletik» sind:

  • Bestandene Aufnahmeprüfung Fachwissen (Inhalt der Prüfung: Fachbereichskurse Athletik und Sportmedizin auf Stufe Leistungssport)
  •  J+S-Qualifikation mit Zusatz Leistungssport
  • Nachgewiesene Zusammenarbeit mit qualifizierten Athleten/-innen auf Stufe T4-M
  • Verbandsbestätigung nationaler Sportverband

 

Interessierte Trainer/-innen ohne J+S-Zusatz Leistungssport oder ohne Bestätigung eines nationalen Sportverbandes haben die Möglichkeit, ein Gesuch «sur dossier» zu beantragen.

Die Ausbildung findet zwischen Januar und November statt. Sie umfasst 6 Kurse im Fachbereich Athletik und 2 Kurse im Fachbereich Sportmedizin auf Stufe Spitzensport. Die Prüfung zum Zertifikatsabschluss «Spezialist/-in Athletik Swiss Olympic» findet im November direkt im Anschluss an den Lehrgang statt.

Die Kosten belaufen sich auf CHF 4'900 (inkl. Übernachtung/Verpflegung).

6. Prozess zur Äquivalenzanerkennung

Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Prozesse und Abläufe zur Anerkennung bei Jugend+Sport und Trainerbildung Schweiz von ausländischen Trainerinnen und Trainer. Je nachdem wo und auf welcher Stufe die Person eingesetzt wird, sind nicht alle Schritte notwendig.

Um eine Äquivalenz auf Stufe J+S, Leistungssport oder Spitzensport einzureichen sind untenstehende Schritte notwendig. Die Details werden in den jeweiligen Kapiteln geklärt.

6.1.1 Äquivalenz auf Stufe J+S / J+S-Anerkennung

Um als Trainer:in mit ausländischen Trainer:innendiplomen oder einem universitären Abschluss im Bereich der Sportwissenschaft eine J+S-Anerkennung und eine Trainer:inneneinstufung von Swiss Volley zu erhalten, kann der J+S-Kurs «Einführungskurs ins Schweizer Sportsystem» besucht werden. Nach Besuch dieses Einführungskurses wird eine Einstufung zwischen «Swiss Volley Trainer:in T» und «Swiss Volley Trainer:in TB» erteilt. Alternativ kann der reguläre «Leiterkurs» absolviert werden. Dieser führt ebenfalls zur Erteilung der J+S-Anerkennung und zur Einstufung «Swiss Volley Trainer:in T». Im «Leiterkurs» kann keine höhere Einstufung erteilt werden.

6.1.1 Rahmenbedingungen «Einführungskurs ins Schweizer Sportsystem»

Der Kurs wird vom BASPO viermal jährlich angeboten. Allerdings ist Volleyball und Beachvolleyball nur zwei Mal vertreten. Welche es sind, kann unter [email protected] angefragt werden.

Der J+S-Kurs «Einführungskurs ins Schweizer Sportsystem» dauert 3 Tage, wobei 1.5 Tage vom BASPO-Team geleitet werden und der zweite Teil vom Ausbildungsteam von Swiss Volley. Die Schwerpunkte des BASPO sind Ethik, Werte, Umgang mit Sportlerinnen und Sportlern und FTEM Schweiz. Zusätzlich werden Eigenheiten im Schweizer Volleyball und Beachvolleyball thematisiert. Der Kurs findet Deutsch, Französisch und Italienisch statt. Es ist Voraussetzung für die Teilnahme, eine dieser Sprachen zu können.

Die Kurskosten betragen CHF 200.00. Zusätzlich fällt bei Swiss Volley eine Gebühr von CHF 250.00 zur Prüfung der Diplome und Unterlagen an.

6.1.2 Anmeldung zum «Einführungskurs ins Schweizer Sportsystem»

Folgender Anmeldeprozess ist zwingend einzuhalten:

  1. Der J+S-Coach lädt das Anmeldeformular herunter unter www.jugendundsport.ch à Infos für J+S-Coaches.
  2. Trainer:in und J+S-Coach füllen das Formular aus und leiten dieses zusammen mit den Diplomen an Swiss Volley weiter: [email protected]. Sollten die Diplome nicht in Deutsch, Französisch, Italienisch oder Englisch vorliegen, ist zusätzlich eine beglaubigte Übersetzung notwendig.
  3. Swiss Volley prüft die Anmeldung, ergänzt das Formular und retrouniert es unterschrieben an den J+S-Coach.
  4. Der J+S-Coach tätigt die Anmeldung in der NDS, lädt das ausgefüllte Anmeldeformular und die benötigten Diplome in der NDS hoch. 
    Für die Anmeldung in der NDS muss die Person zuerst in der NDS erfasst werden. Dazu ist eine AHV-Nummer notwendig. Personen ohne AHV-Nummer (zum Beispiel Trainer:innen, die zum Zeitpunkt der Anmeldung noch im Ausland wohnhaft sind) können durch das BASPO hinzugefügt werden (E-Mail an [email protected]).

6.1.3 J+S-Zusätze und Swiss Volley Einstufung nach dem «Einführungskurs ins Schweizer Sportsystem»

Anhand der bei der Anmeldung eingereichten Diplome sind bei J+S folgende Zusätze und daraus resultierende Swiss Volley Trainer:inneneinstufungen möglich:

6.2 J+S-Zusatz Leistungssport und Einstufung «Swiss Volley Trainer:in TA»

Der J+S-Zusatz Leistungssport und die damit verbundene Einstufung «Swiss Volley Trainer:in TA» sind auf dem regulären Ausbildungsweg und der Äquivalenz identisch. Der Besuch der Module «Einführung Leistungssport» und «ComPass» sind erforderlich (siehe Kapitel 2.5).

6.3 Äquivalenz auf Stufe Trainerbildung Schweiz

Um einen Äquivalenzantrag bei Trainerbildung Schweiz für «Trainer:in Leistungssport mit eidgenössischem Fachausweis» oder CTrainer:in Spitzensport mit eidgenössischem Diplom» einzureichen, ist der J+S-Zusatz «Leistungssport» Voraussetzung. Alternativ kann der reguläre Ausbildungsweg gewählt werden, die Details dazu sind im Kapitel 5 erklärt.

Es gibt folgende Möglichkeiten einen Äquivalenzantrag zu stellen:

  • Äquivalenz für ausländische Trainer:innenausbildungen
  • Äquivalenz für erfahrene Trainer:innen (20 Jahre auf höchstem internationalen Niveau)
  • Passerellen für Bachelor- oder Masterdiplome in der Sport- oder Bewegungswissenschaft an Schweizer Universitäten.

Für eine Passerelle für Bachelor- und Masterdiplome muss ein Praktikum inkl. Praktikumbericht eingereicht werden. Dieses Praktikum entspricht dem Praktikum der Trainer:innenausbildung auf Stufe Leistungssport bzw. Spitzensport.  

6.3.1 Vorgehen

Damit ein Äquivalenzantrage geprüft wird, sind folgende Voraussetzungen und Prozesse zu erfüllen.

  1. Der/die Trainer:in verfügt über die Anerkennung als J+S-Leiter:in mit Zusatz Leistungssport im Volleyball (Swiss Volley Einstufung TA).
  2. Der/die Trainer:in reicht das offizielle Antragsformular bei Swiss Volley ([email protected]) ein, zusammen mit folgenden Unterlagen. Die Vorlagen sind auf der Webseite der Trainerbildung Schweiz zu finden.

a. Ausländischen Trainerdiplomen / -zertifikate im Leistungssport (Kopien in D, F, I oder E bzw. notariell beglaubigte Übersetzungen in diesen Sprachen) oder universitäre Diplome

b. Chronologisch gestalteten Lebenslauf als Trainer:in im Leistungssport als Teil des Antragsformulars

c. Praxisnachweise über mindestens 800 Stunden als Trainer:in im Leistungssport (für Trainer:in Spitzensport 1600 Stunden).

3. Swiss Volley prüft die Vollständigkeit und beurteilt die Chancen zur Annahme des Antrags. Anschliessend wird der Antrag zurückgegeben zur erneuten Überarbeitung oder an die Trainerbildung Schweiz weitergereicht.

4. Bei Genehmigung des Antrags erhält die Person den Titel «Trainer:in Leistungssport mit eidgenössischem Fachausweis» oder «Trainer:in Spitzensport mit eidgenössischem Diplom».

6.3.2 Gebühren

Zur Prüfung des Antrags fallen bei der Trainerbildung Schweiz Gebühren von CHF 500.00 und bei Swiss Volley von CHF 250.00 an.

6.3.3 Subventionsanträge BASPO

Swiss Volley und deren Trägerschaften können für Trainer:innen Leistungssport und Spitzensport Subventionen beim BASPO beantragen. Dies ist im Rhythmus von zwei Jahren jeweils im Mai möglich (2024, 2026…).

7. Lizenzanforderungen Vereine

Für Vereine gelten Anforderungen an die Qualifikationen ihrer Trainer:innen abhängig von den Ligen und Anzahl Nachwuchsteams des Vereins.

Auszug aus dem Volleyballregelement Anhang 5 Qualifikationsanforderungen an Trainer:innen

  1. Vereine mit Nationalligateams (1. Liga, NLB, NLA)

2. Vereine mit Nachwuchsteams (U23 bis U15/16), zusätzlich zu den Anforderungen für Nationalligateams

Kontrolle der erforderlichen Trainerlizenzen durch Swiss Volley:

  1. Vereine mit Nationalligateams vor Meisterschaftsbeginn
  2. Vereine mit Nachwuchsteams bis 31. Dezember

8. Abkürzungsverzeichnis

Endnoten

Datum: 01.02.2025

Version: 3

Autor:innen: Silvan Zindel, Harald Gloor, Michelle Kammer, Anna Siffert