Anfangs März wurde die Volleyball-Schweiz aufgerüttelt. Nach dem Rückzug von CONCORDIA Volley Luzern aus der NLA, drohte die höchste Liga der Männer aus lediglich 6 Teams zu bestehen. Doch der Elan und die Bereitschaft der NLA- und ambitionierten NLB-Teams der Männer war und ist gross, gemeinsam und zusammen mit Swiss Volley die drei nationalen Ligen weiterzuentwickeln.
Der erste Schritt in dieser Neuorganisation war die Aufstockung der NLA der Männer auf neun Teams. Die NLB-Teams Colombier Volley, STV St.Gallen Volleyball und VBC Sursee werden daher diese Saison in der höchsten nationalen Liga antreten.
Bei den Frauen konnte BIWI VFM auf regulärem Weg von der NLB in die NLA aufsteigen.
Vereinsgründung | 1991 (Fusion aus drei Klubs) |
Saisons in NLA | 23 |
Anzahl Mitglieder | 132 |
Anzahl Teams | 11 |
Standort der Hallen | Saignelégier |
Höchstes Männerteam | kein Männerteam |
Vereinsgründung | 1975 |
Saisons in NLA | 16 |
Anzahl Mitglieder | ca. 350 |
Anzahl Teams | 31 |
Standort der Hallen | Sursee |
Höchstes Frauenteam | 1. Liga |
Vereinsgründung | 1978 |
Saisons in NLA | 0 |
Anzahl Mitglieder | ca. 300 |
Anzahl Teams | 19 |
Standorte der Hallen | St.Gallen |
Höchstes Frauenteam | 1. Liga |
Vereinsgründung | 1970 |
Saisons in NLA | 2 |
Anzahl Mitglieder | 200 |
Anzahl Teams | 25 |
Standorte der Hallen | Colombier, Auvernier, Cortaillod |
Höchstes Frauenteam | 2. Liga |
Wir haben den vier Vereinspräsidenten einige Fragen zum Aufstieg in die höchste Schweizer Spielklasse gestellt:
Der Aufstieg bedeutet für den Verein eine Rückkehr dorthin, wo er sein will, um das Frauenvolleyball in der Region weiter zu fördern. Diese Rückkehr wird es dem Verein auch ermöglichen, ein Ausbildungszentrum zu erhalten, welches schweizweit anerkannt wird. Ausserdem kann die Professionalisierung fortgesetzt werden, die während den vielen Jahren in der NLA begonnen hat.
Der Aufstieg bedeutet in erster Linie einen erheblichen Mehraufwand. Trotzdem ist der Verein stolz, wieder in der NLA vertreten zu sein und hofft, dem Volleyball in der Region Sursee noch mehr Strahlkraft verleihen zu können. Erfreulich ist auch, dass den jungen Spielern nun eine Perspektive bis in die NLA geboten werden kann.
Der Aufstieg bedeutet für den Verein viel Arbeit, aber auch einen Schritt in Richtung Professionalisierung. Das Spielen in der höchsten Schweizer Liga bringt mehr Sichtbarkeit und Anerkennung, sowohl in der Stadtbevölkerung als auch in der Politik.
Eine neue Herausforderung, eine neue Aufgabe und die Belohnung für mehrere Jahre Arbeit in die richtige Richtung. Für den Verein ist es auch eine Ehre, nach zwei aufeinanderfolgenden Ligameistertiteln in der NLB in die höchste Liga aufzusteigen. Es ist eine Chance, den treuen und – trotz der kleinen Halle – zahlreichen Zuschauer:innen das höchste Niveau und die besten Teams der Schweiz zu zeigen. Mehrere Spieler, die im Verein ausgebildet wurden, spielen im NLA-Team, was die Identifikation einer ganzen Region mit Colombier fördert und beweist, dass die Trainer:innen die Junioren richtig ausbilden.
Auf organisatorischer, logistischer und struktureller Ebene ist der Verein fast bereit für die NLA. Sicherlich gibt es noch einiges zu verbessern, aber der Weg ist der richtige. Auf sportlicher Ebene hängt der Erfolg stark von der Fitness der Spielerinnen, der Qualität der ausländischen Verstärkungen, dem Ausbleiben von Verletzungen und dem Niveau der anderen Mannschaften ab. Es ist daher schwierig zu sagen, ob der Verein vollständig bereit ist. Was man jedoch sagen kann, ist, dass alles getan wurde, um auf ein gutes Abschneiden und den Ligaerhalt zu hoffen. Dies ist das erste sportliche Ziel, das es in dieser Saison zu erreichen gilt.
Das Team ist bereit, organisatorisch wird noch an den letzten Feinheiten gearbeitet.
Ob das Team bereit für die NLA ist, lässt sich mit einem „Jein“ beantworten. Der Verein hat zwar ein tolles Team auf dem Feld, aber das ganze Drumherum muss noch wachsen. Die Vorfreude ist jedenfalls gross.
Colombier Volley hat sehr (oder gar zu) intensive Monate hinter sich, in denen der Übergang von der Amateur- zur (halb-)professionellen Welt spürbar war. Es gab viele Unklarheiten und Unsicherheiten bezüglich der Regeln und der Infrastruktur, die für die NLA-Spiele zur Verfügung stehen muss. Ausserdem gab es viel Arbeit rund um das Team, wie man sich weiterentwickeln kann, welche Ziele Colombier in der NLA verfolgt und schlussendlich auch viel Arbeit, um Sponsoren zu finden. All dies zeigt, dass das Team mit den Zielen von Colombier Volley, der aktuellen Ligasituation und der Vorbereitung seit April 2024 bereit ist für den Meisterschaftsstart.
Er hat sich nicht geändert, da beim Abstieg am Ende der Saison 22/23 die gleichen Trainings- und Betreuungsbedingungen beibehalten wurden.
Der Trainingsplan des NLA-Teams wurde nur geringfügig angepasst, die Anzahl der Trainings wurde auf Wunsch des Teams beibehalten. Auf der Seite des Staffs sind jedoch diverse neue Positionen hinzugekommen, die glücklicherweise fast alle besetzt werden konnten.
Die Trainings des STV wurde von zwei auf drei Trainingseinheiten pro Woche erhöht. Zusätzlich wurde jemand für Statistik und Scouting angestellt und weitere Personen für Streaming und Ähnliches werden rekrutiert. Insgesamt ist der personelle Aufwand deutlich gestiegen.
Das Team wechselte von zwei Trainings pro Woche, einem freiwilligen Training und einem Spiel in der NLB auf sechs Trainings pro Woche und ein Spiel, was sehr viel ist. Der Staff muss mit dieser Entwicklung ebenfalls Schritt halten, indem Physios, Ärzte, Statistiker und Ernährungsberater:innen eingestellt wurden. Natürlich hat der Verein in seiner ersten Saison den Staff nicht so stark erweitert, aber das ist die Richtung, in die sich Colombier Volley bewegen wird.
Was die Platzierung am Ende der Saison angeht, so strebt der Verein zunächst bescheiden den Klassenerhalt an. Eine Qualifikation für die Playoffs wäre das Sahnehäubchen auf dem Kuchen. Aber die Saison ist lang und es kann viel passieren; die Entwicklung wird sich also Schritt für Schritt vollziehen.
Der VBC Sursee ist sich bewusst, dass es schwierig sein wird, sich im Mittelfeld zu etablieren. Trotzdem will man sich vor allem gegen die Mitaufsteiger durchsetzen und in der Tabelle vor ihnen landen.
Der STV St.Gallen strebt in der Rangliste den 6 Platz an.
Das Ziel von Colombier ist es auf jeden Fall die Mitaufsteiger zu schlagen. Ebenfalls erhoffen sie sich noch ein paar Punkte gegen andere NLA-Teams zu holen und damit einen Playoff-Platz zu erreichen. Aber natürlich gehören auch Verletzungen zum Sport und der Verein muss seine Ziele während der Saison überdenken. Colombier Volley freut sich auf jeden Fall auf die bevorstehende Saison.
Der Aufstieg war ein Geschenk und der Verein war wirklich froh, dass er nach dem Abstieg aus der NLB gleich in der ersten Saison wieder aufgestiegen ist. Da dies das angestrebte Ziel war, war VFM auch nicht sonderlich überrascht. Dies zeigt vor allem, dass ihre Strategie die richtige war.
Der Aufstieg kam für die Luzerner überraschend, da die Entscheidung sehr kurzfristig fallen musste. Der Aufstieg in die NLB war erst vor kurzem erfolgt und die Anforderungen für die NLA schienen ausser Reichweite. Sursee hatte sich deshalb noch gar nicht mit dem Thema befasst.
Für den Verein aus St.Gallen kam er sehr überraschend. Lange Zeit wurde gar nicht an einen Aufstieg gedacht, da dies finanziell nicht möglich war. Durch die gute Arbeit im Verein in den letzten Jahren und die Erleichterung seitens Swiss Volley bezüglich der Wiederaufstockung der Liga konnte im April spontan der Entscheid gefällt werden, den Aufstieg in Angriff zu nehmen. Der Verein hat nun drei Jahre Zeit, sich zu etablieren.
Nach dem ersten Meistertitel in der NLB in der Saison 22/23 wäre der Aufstieg eine Überraschung gewesen. Colombier hatte deshalb beschlossen, eine weitere Saison mit dem gleichen Team in der NLB zu bestreiten und ab Dezember 2023 mit Swiss Volley zusammenzuarbeiten. In Anbetracht des Zustands der NLA im März 2024 wurden einige Lockerungen beschlossen und Colombier Volley kann nun trotz der kleinen Halle in die NLA aufsteigen.
Swiss Volley, 04.10.2024