Foto: Ulf Schiller

Sarina Wieland träumt mit Volley Düdingen von einer Medaille

#NLAinside Seit acht Jahren läuft Sarina Wieland für Volley Düdingen auf. Auch diese Saison trägt die Aussenangreiferin das Topscorer-Trikot und spielt damit eine Schlüsselrolle im Freiburger NLA-Team. Im Porträt spricht sie über Ziele und Leistungsdruck sowie über persönliche Werte und ihre Projekte neben dem Volleyball.

Nach ihren Anfängen beim VBC Kerzers führte Sarina Wielands Weg über den VBC Fribourg zu Volley Düdingen. Dort spielt sie nun seit fast einem Jahrzehnt. Für die 28-jährige Schweizerin ist der Klub längst mehr als nur ihr sportliches Zuhause. «Volley Düdingen bedeutet für mich Familie», sagt sie. Ein Ort, der sie geprägt hat, an dem sie wachsen durfte. «Der Klub hat mir von Anfang an Vertrauen geschenkt, mich gefördert und mir den Raum gegeben, mich sowohl sportlich als auch persönlich weiterzuentwickeln», sagt sie.

Vom Traum der Medaille und dem Umgang mit Leistungsdruck

In dieser Saison steht für Sarina und ihr Team ein klares Ziel im Mittelpunkt: die Rückkehr in die Top vier der Liga. «Natürlich träumen wir auch von einer Medaille – dafür werden wir alles geben», schwärmt sie. Dieser Traum ist nicht unrealistisch, zumal Volley Düdingen aktuell nach neun Spielen auf Rang 3 der Tabelle steht. Sarina hat einen grossen Beitrag zu Düdingens bisherigen Erfolgen geleistet. Seit vergangener Saison ist sie Topscorerin des Teams. Eine Rolle, die nicht nur Verantwortung, sondern auch Druck mit sich brachte. «Ich musste lernen, mit dem Leistungsdruck umzugehen und mich nicht von Erwartungen überwältigen zu lassen.» Rückhalt findet sie in ihrem Team, aber auch privat: «Mein starkes Team, genauso wie mein Mann und meine Familie, stehen immer hinter mir – egal, wie es gerade läuft», sagt Sarina. Zusätzliche Unterstützung bekommt sie von einer Sportpsychologin, mit der sie Strategien entwickelt, um Erwartungen nicht als Last, sondern als Antrieb zu nutzen.

Der Sport als Lebensschule

Sarinas Haltung zum Sport ist tief in ihren persönlichen Werten verwurzelt. «Für mich ist der Sport wie eine Lebensschule. Die Werte, die mir auch aufgrund meines christlichen Glaubens wichtig sind – Respekt, Ehrlichkeit, Dankbarkeit und Demut – leiten mich nicht nur im Alltag, sondern auch auf dem Spielfeld.» Diese Werte helfen ihr, fair zu bleiben, zu sich selbst zu stehen, die Unterstützung von Team und Familie wertzuschätzen und nicht zu vergessen, dass vieles nicht selbstverständlich ist, sagt Sarina.

Sommermärchen mit dem Nationalteam

Der vergangene Sommer war für Sarina ein Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere: Mit dem Schweizer Nationalteam gewann sie die European Silver League. Es war die erste Goldmedaille für die Schweiz und für Sarina die erste Goldmedaille überhaupt. «Ich konnte viel dazulernen, volleyballerisch und persönlich», erzählt sie. Besonders an ihrem Anlauf arbeitete sie intensiv, bekam wertvolle Inputs, die sie nun mit in die Klubsaison nimmt. «Das hilft mir jetzt in der Saison sehr, da wir nun auch schneller spielen als im letzten Jahr.»

Foto: Nicolas Moor

Sarinas Projekte abseits des Volleyballfelds

Neben dem Volleyball hat sich Wielands Alltag auf besondere Weise erweitert: Gemeinsam mit ihren drei Nationalteam-Kolleginnen Julie Lengweiler, Maja Storck und Samira Sulser startete sie vor Kurzem einen Podcast. Was als kleine, private Video-Update-Idee begann, entwickelte sich unter dem Namen «Wednesday Waffle» zu einem offenen Austauschformat über das Leben als Profiathletin. «Maja hatte die Idee, jeden Mittwoch per Video ein zwei- bis dreiminütiges Update zu schicken, wie unsere Woche so war, was schnell zu mehr als fünf Minuten wurde», lacht Sarina. Nun sind es bereits sieben Folgen, die Sarina und ihre Kolleginnen veröffentlicht haben. «Dieser Austausch bedeutet mir sehr viel. Es sind unbezahlbare Freundschaften und wir können über alles reden. Ob in Hochs oder Tiefs – wir sind füreinander da.»

Auch ausserhalb des Sports widmet sich Sarina neuen Projekten: Zusammen mit ihrem Mann hat sie kürzlich ein Haus gekauft. Das Renovieren und Gestalten ist für sie nicht nur ein Ausgleich, sondern ein Herzensprojekt. «Es ist schön, neben dem Volleyball so ein Projekt zu haben, das mich fordert und Freude bereitet», sagt Sarina zufrieden.

Sarina mit ihrem Ehemann Janis. (Foto: zVg/màd)

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Sarina sich kontinuierlich weiterentwickelt – technisch, taktisch und als Teamplayerin. Sie arbeitet konzentriert und ehrgeizig an ihren Zielen und lässt sich dabei nicht aus der Ruhe bringen. Mit diesen Qualitäten hat sie sich bei Volley Düdingen zu einer wichtigen Leistungsträgerin entwickelt und trägt auch im Nationalteam Verantwortung. Bei all ihren Erfahrungen und Aufgaben fällt eines auf: Sarina bleibt ihrer Art treu und für sie steht das Team stets an erster Stelle. Mit dieser Haltung will sie mit Düdingen durchstarten und sich diese Saison eine Medaille erspielen.

Swiss Volley, 12.12.2025

NLA Frauen