Die «alten Hasen»:
Philip Gabathuler – Nationaltrainer Männer
Der Schweizer ist seit 2017 als Beachvolleyball Nationaltrainer für Swiss Volley tätig und ist somit der Dienstälteste Trainer. Als ehemaliger Profi-Beachvolleyballer weiss er nur zu gut, was es braucht, um auf dem Sand erfolgreich zu sein. Als Trainer von Esmée und Zoé erlebte er an den Olympischen Spielen 2024 in Paris ein Highlight. Nun wechselt er zum anderen Geschlecht und will mithelfen, die Männerteams weiterzuentwickeln.
Gaba, wieso hast du dich entschieden, zu den Männern zu wechseln?
Philip Gabathuler: «Im Damenbereich gab es nach den Olympischen Spielen in Paris grosse Veränderungen. Keines der 3 Topteams blieb als Team zusammen und auch die Transition-Teams wurden neu geformt. Auch in meinem (ehemaligen) Team trennten sich die Wege der Spielerinnen und die des Coaching-Staffs.
Ich sah für mich bei den Männern eine neue, reizvolle Aufgabe mitzuhelfen, mit den Teams wieder näher an die Weltspitze heranzukommen. Ich bin überzeugt, dass ich meine Erfahrungen, welche ich in den letzten Jahren bei den Frauen gemacht habe, gewinnbringend bei den Männern einbringen kann. Zudem glaube ich, dass die Zeit reif war für einen Wechsel zu den Männern nach der sehr erfolgreichen Zeit bei den Frauen, insbesondere in den letzten 2 Jahren. Ich erhoffe mir auch in dieser neuen Rolle weiter wachsen zu können und erfolgreich zu sein.»
Denis Milanez – Nationaltrainer Frauen und Nachwuchs
Seit 2019 steht der gebürtige Brasilianer als Nationaltrainer bei Swiss Volley im Einsatz. Und auch beim Swiss Olympic Nachwuchstrainer des Jahres 2024 gibt es auf die neue Saison hin eine Veränderung: Nebst seiner Tätigkeit im Nachwuchs wird Denis neu auch als Nationaltrainer der Frauen sein Wissen weitergeben.
Denis, war es von dir schon immer ein Wunsch, einmal Trainer in der Elite zu werden?
«Während dieser fast sechs Jahre, wo ich als Nachwuchs-Trainer im Einsatz gestanden habe, war ich schon immer sehr nah an den Elite Teams dran. Unser Nachwuchs-Programm hat sich in dieser Zeit sehr stabil entwickelt und viele Leute betrachten es als eines der besten weltweit – darauf bin ich sehr stolz. Dennoch, noch mehr mit den Elite Kadern zu arbeiten war schon immer im Hinterkopf und nun bin ich sehr glücklich über diese zustande gekommene Partnerschaft mit Damian und Anouk und Zoé.»
David Scheidegger – Nationaltrainer Männer und Nachwuchs
2020 unterschrieb Dave Scheidegger seinen ersten Vertrag bei Swiss Volley und steht seitdem als Nationaltrainer im Einsatz. Wie auch im letzten Jahr wird sich Dave einerseits um den Nachwuchs und andererseits um die männlichen Kaderathleten kümmern.
Dave, was sind deine persönlichen Ziele für die neue Saison?
«Mein generelles Ziel ist es, die Spieler:innen, die ich betreue, besser zu machen. Dabei geht es sowohl um technische, taktische, aber vor allem auch um sportpsychologische Themen, die in der Entwicklung von jungen Spieler:innen wichtig sind. Auf persönlicher Ebene geht es für mich immer darum, als Trainer und Mensch viel zu lernen und besser zu werden. Im Nachwuchs steht in näherer Zukunft zusätzlich das Finden von neuen Talenten und deren Ausbildung im Fokus, um unsere Basis zu stärken.»
Spiros Karachalios – Nationaltrainer Frauen
Der Grieche nimmt bereits seine vierte Saison als Nationaltrainer der Frauen in Angriff. Bisher war Spiros als Coach von Joana Mäder und Anouk Vergé-Dépré im Einsatz. Nach der Pause von Joana wird sich Spiros nun in dieser Saison vollumfänglich den Transition-Teams widmen.
Spiros, worauf freust du dich in dieser Saison am meisten?
«Ich freue mich darauf, gemeinsam mit den weiteren Coaches und mit den jungen Athlet:innen zusammenzuarbeiten. Für uns alle ist es wichtig, die Fähigkeiten der nächsten Generation weiterzuentwickeln und ihr Werkzeuge zu vermitteln, die auf dem Weg an die Spitze helfen. Ich bin gespannt, wohin uns der Weg führen wird und freue mich sehr darauf!»
Łukasz Fijalek – Nationaltrainer Männer
Der Pole arbeitet seit 2022 unter Schweizer Flagge. Auch in dieser Saison wird Łukasz die Betreuung der Männer Nationalteams innehaben und mit ihnen die Welt bereisen.
Łukasz, welches sind die grössten Herausforderungen für dich als Trainer?
«Eine der grössten Herausforderungen ist zum jetzigen Stadium, das Vertrauen der Spieler in mich als Coach zu gewinnen und sie von meiner Spielphilosophie zu überzeugen. Auch die individuelle Athletenentwicklung ist ein wichtiges Puzzleteil, wobei man immer auch die Bedürfnisse des Teams im Auge haben muss. Wie jeder Coach setze auch ich mir Herausforderungen in Form von Resultatzielen oder Ziele wie an den nächsten Olympischen Spielen mit zwei Männerteams am Start zu sein».
Jonas Riess – Performance Analyst / Athletiktrainer
Ebenfalls seit 2022 steht Jonas für Swiss Volley im Einsatz. Der Deutsche überlässt nichts dem Zufall, sondern vertraut seinen Zahlen und Messwerten. Dies muss er in seiner Funktion als Performance Analyst auch! Dank seinen Testings und schweisstreibenden Einheiten im Kraftraum sollen die Athletinnen und Athleten auch noch das zusätzliche Prozent zum Erfolg aus sich herausholen.
Jonas, welche Methoden hast du dir für dieses Jahr überlegt, um die Athlet:innen zu quälen 😉?
«Sehr gute Frage! Nachdem wir in den letzten eine gute Grundlage legen konnten, setze ich dieses Jahr vermehrt auf exzentrisches Training. Dabei wird zum Beispiel in der Kniebeuge ein höheres Gewicht in der Abwärtsbewegung (exzentrische Phase) aufgelegt, als der Athlet oder die Athletin in der Aufwärtsbewegung (konzentrische Phase) bewältigen kann. Davon verspreche ich mir nochmal einen Sprung in der Entwicklung.»
Rivo Vesik – Nationaltrainer Frauen
Der estnische Coach von Hüberli/Brunner ist seit 2023 für Swiss Volley im Einsatz. Nach der Pause von Nina Brunner steht Rivo nun vor der Aufgabe, Tanja Hüberli und ihre neue Partnerin Leona Kernen zu coachen.
Rivo, wie hast du die ersten Trainingseinheiten von Tanja und Leona erlebt?
«Zuerst einmal finde ich es grossartig, weiterhin als Coach bei Swiss Volley im Einsatz stehen zu dürfen. Es war bisher ein grosses Vergnügen, in solch einer professionellen und gesunden Umgebung zu arbeiten.
Ich kenne Tanja als Spielerin und Person besser als Leona und weiss, wozu sie fähig ist. Leona und ihren Spielstil lerne ich erst kennen. Was ich bereits jetzt sagen kann: Leona ist sehr talentiert und scheut keine Mühe im Training, um besser zu werden. Als Team sind wir daran, das Fundament unseres Spiels zu erarbeiten. Die ersten Wochen waren sehr produktiv mit zwei Spielerinnen, die mental stets präsent sind und an einem Strang ziehen. Ich freue mich auf die ersten Turniere!»
Auf die neue Saison hin hat Swiss Volley auch zwei neue Nationaltrainer verpflichtet, die wir hier etwas genauer vorstellen:
Mirco Gerson – Nationaltrainer Frauen
Eine Vorstellung braucht Mirco eigentlich nicht. Als Spieler hat sich der Ex-Profi einen Namen gemacht. Nach seinem Rücktritt will Mirco nun auch als Trainer durchstarten.
Mirco, worin besteht deine Rolle als Frauen Nationaltrainer bei Swiss Volley?
«Seit Mitte November betreue ich mit Spiros und Denis das B-Kader der Frauen. Zudem werde ich mit Rivo Hüberli/Kernen betreuen. Zu den weiteren Aufgaben gehören auch die Förderdung von unseren Junioren und Juniorinnen.»
Damian Wojtasik – Nationaltrainer Frauen
Mit dem Polen Damian Wojtasik stösst ein Trainer zu Swiss Volley, der für die Betreuung von Anouk und Zoé Vergé-Dépré verantwortlich sein wird. Der 34-jährige Ex-Spieler war während des vergangenen Olympia-Zyklus Coach des lettischen Topduos Tina Graudina/Anastasija Samoilova.
Damian, was traust du den beiden Schwestern auf dem Sand zu?
«Beide Spielerinnen gehörten in den letzten Jahren zu den Top-Spielerinnen auf der Tour. Nun geht es zuerst einmal darum, uns als Team zu finden. Im Ranking liegen wir im Bereich von Rang 10-12, also gerade so an der Grenze zum Maindraw auf Stufe Elite16. Ein Ziel wird also sein, auf diesem Top-Level zu bleiben. Ein anderes grosses Ziel ist die WM von diesem Jahr, für die wir uns qualifizieren wollen. Um diese Ziele zu erreichen werden wir viel Wert auf Spielpraxis legen, um auch ohne Worte auf dem Feld kommunizieren zu können. Ich sehe da allerdings keine grossen Probleme, weil die beiden Schwestern eine sehr enge Beziehung zueinander haben und sich gegenseitig unterstützen. Das ist sicher ein grosser Vorteil in unserer Sportart. Wenn wir es schaffen, Konstanz in unser Spiel zu bringen, werden die Resultate folgen.»
Swiss Volley, 12.03.2025