Die Schweizerinnen gewannen seit 2018 in sechs von sieben Austragungen der Beachvolleyball-Europameisterschaften eine Medaille. Einzig in Moskau 2019 gingen sie leer aus. In diesem Jahr sollte es auch nicht sein. Nach drei intensiven Tagen endete die EM in Düsseldorf für die Schweiz mit einem 9. und einem 5. Rang.
Der erwartete harte Kampf zwischen Anouk/Zoé und den jungen Niederländerinnen van Driel, E./Bekhuis bewahrheitete sich im intensiven ersten Satz. Dieser endete knapp mit 23:21 zu Gunsten der Schweizerinnen. Im zweiten Satz erhöhten Anouk und Zoé den Druck und entschieden das Spiel letztendlich souverän für sich – die Qualifikation für die Viertelfinals war geschafft.
«Es war erneut nicht so einfach, die Niederländerinnen haben gut serviert und wir mussten ins Spiel finden, konnten uns auch im Spiel drin steigern. Im Gegensatz zu den bisherigen Spielen konnten wir besser unserem Plan folgen und entsprechend geduldig bleiben. Im Service können wir noch mehr – im Side-Out haben wir gut gespielt. Nun freuen wir uns auf den Viertelfinal.»
Dort trafen sie auf das spanische Team Álvarez M/Moreno, das ebenso wie Anouk und Zoé alle drei Spiele an dieser EM für sich entschieden hatten. Die Schweizerinnen gewannen den ersten Satz souverän: konzentriert, mit sehr viel Druck, einfach zu gut für die Spanierinnen. In Satz zwei zeigten sich Álvarez M/Moreno von einer ganz anderen Seite und Anouk und Zoé mussten um jeden Punkt kämpfen, gerieten nach dem Technical Timeout in Rückstand. Trotz starker Aufholjagd kam es zum Entscheidungssatz, der mit viel Spektakel und lange Ballwechsel begeisterte. Im strömenden Regen setzte sich das Team aus Spanien schlussendlich in der Verlängerung durch. An ihrer zweiten gemeinsamen EM-Teilnahme nach 2018 erreichen Anouk und Zoé den guten 5. Rang.
«Wir waren etwas zu unpräzis, hatten zu wenig Ruhe in uns und uns damit Chancen verbaut. Während des Turniers konnten wir uns von Spiel zu Spiel steigern, aber nach diesem heutigen Spiel sind wir sicher nicht zufrieden. Schade ist, dass wir in dieser coolen Atmosphäre mit so vielen Leuten, die dem Regen trotzen, nicht nochmals spielen dürfen. Und, dass wir dem riesigen Team, das hinter uns steht und mit uns arbeitet, nicht mehr zurückgeben konnten.»
«Wir haben speziell darauf geachtet, nach dem so klar gewonnen ersten Satz, den Fokus nicht zu verlieren – wie es uns manchmal passiert. Trotzdem ist es zum Teil passiert. Auch wenn wir wieder aufholen konnten, denke ich, dass am Ende die Klarheit gefehlt hat. Die Spanierinnen haben einen guten Job gemacht – und wir leider nicht so…»
Für Heidrich/Jordan kam es zur Reprise des Gruppenspiels in Gstaad, das sie gegen Brouwer/van de Velde knapp in drei Sätzen verloren hatten. In Düsseldorf starteten die zwei Schweizer nicht optimal ins Spiel. Im ersten Satz setzten sich die Niederländer von Beginn weg ab und behaupteten die Führung während des ganzen Satzes. Der zweite Satz gestaltete sich hingegen unheimlich spannend mit besserem Ende für Brouwer/van de Velde. Trotz unermüdlichem Einsatz und grossem Kampf verloren Adrian und Jonathan diesen mit 26:28. Damit endet die EM für die beiden mit einem starken Top Ten-Platz.
«In den Gruppenspielen haben wir gesehen, dass wir mit den besten Teams Europas mithalten können. Die Gegner im Achtelfinal sind schon sehr lange auf der Tour, zwei sehr erfahrene Spieler. Man hat gemerkt, dass sie uns sehr stark unter Druck setzen konnten – vielleicht hat heute auch ein wenig die Erfahrung gewonnen. Als Poolsieger hat man gewisse Ambitionen und wir wussten, dass die Chance zu gewinnen da ist, wenn wir unser Level halten können. Deshalb ist die Enttäuschung schon recht gross – fast mehr über die eigene Leistung als über das Spiel.»
«Wir haben hier zwei sehr gute Spiele gezeigt und jetzt im letzten Spiel konnten wir das Level leider nicht ganz halten. Aktuell ist die die Enttäuschung schon sehr präsent. Aber wir wollen das jetzt möglichst schnell abhaken und uns auf die Qualifikation für die Weltmeisterschaften konzentrieren.»
Anouk/Zoé vs. van Driel, E./Bekhuis (NED): 2:0 (23:21, 21:16)
Heidrich/Jordan vs Brouwer/van de Velde (NED): 0:2 (15:21, 26:28)
Anouk/Zoé vs. Álvarez M/Moreno (ESP): 1:2 (21:12, 20:22, 15:17)
Swiss Volley, 01.08.2025