Die Karriere von Yves Haussener als Beachvolleyball-Spieler startete früh und dies gleich mit einem Paukenschlag: 2014 wurde der Verteidigungsspezialist zusammen mit Florian Breer U17 Weltmeister. Es folgten weitere Erfolge im Nachwuchsbereich und anschliessend bei der Elite.
Seit letztem Herbst schwitzt Yves aber nicht nur auf dem Feld, sondern büffelt auch abseits: Er hat entschlossen, die J+S-Ausbildung in Angriff zu nehmen. Der Gedanke, sich bereits als Spieler um die Trainerausbildung zu kümmern, ist ihm schon vor einiger Zeit gekommen: «Die Trainerausbildung braucht relativ viel Zeit und verschiedene Kurstermine sind an spezifischen Daten gebunden. Wenn man erst nach seiner Aktivkarriere damit beginnt, kann sehr lange dauern, bis man die Ausbildung abgeschlossen hat», so der 26-Jährige Basler.
Bereits jetzt ist Yves ab und zu als Coach im Rahmen eines Beachcamps oder bei einer spontanen Anfrage im Einsatz, wenn es sein voller Terminkalender zulässt. Besonders die Arbeit mit den Athletinnen und Athleten gefällt Yves am «Trainer-sein»: «Als Spieler entwickelte ich im Laufe der Jahre einen geschärften Blick für die Sportart. Sehe ich eine Athletin oder einen Athleten überlege ich innerlich immer, was man verbessern könnte oder was die Person besonders gut macht». Sicherlich schon einmal gute Grundvoraussetzungen, die ein Coach mitbringen sollte.
Die Frage, ob Yves durch die begonnene Ausbildung zum Coach auch sein eigenes Training anders wahrnimmt, verneint er: «Im Training bin ich Athlet und habe meist einen Fokus, was ich verbessern möchte. Ich achte mich nicht spezifisch darauf, wie das Training aufgebaut ist». Allerdings sieht Yves auch Punkte aus der Trainerausbildung, die ihm im Training einen Vorteil verschaffen können: «In der Trainerausbildung lernt man zum Beispiel, wie wichtig das Mindset ist und dass man seine eigenen Vorstellungen nicht unbedingt auf den Partner übertragen kann». Auch taktische Komponenten könnten einen Vorteil mit sich bringen, auch wenn Yves sagt, dass dieser Punkt in der Ausbildung bislang noch nicht im Zentrum stand.
Noch hat Yves hoffentlich einige Jahre als Spieler vor sich. Während dieser Zeit wird er aber auch weiterhin der Trainerausbildung seinen Platz einräumen. Hängt er einmal die Beachhosen an die Wand, so kann sich Yves durchaus vorstellen, den Weg des Beruftrainers einzuschlagen. «Ich möchte es auf jeden Fall probieren – auch wenn natürlich gewisse Fragezeichen vorhanden sind», so der Beachprofi und zählt auf: «Einerseits sind nur begrenzt Jobs vorhanden. Andererseits kann ich auch nicht mich Sicherheit wissen, ob mir diese Arbeit als Beruf Spass machen wird». Eines ist auf jeden Fall klar: dass der Weg vom Spieler zum Coach funktionieren kann, haben ehemalige Schweizer Spieler wie Egger, Gerson oder Gabathuler gezeigt.
Swiss Volley, 12.03.2025