Foto: Clément Paratte

«Es sind die schwierigsten Momente, auf die ich am meisten stolz bin»

#NLAinside | Diese Saison wird jede Woche eine Person eines NLA-Teams vorgestellt. Den Anfang auf Männerseite macht der Captain des Schweizer Nationalteams Quentin Zeller, der in dieser Saison für Colombier Volley spielt. 

Exakt zwei Meter misst der in Genf aufgewachsene Aussenangreifer Quentin Zeller. Nach einem intensiven Sommer mit dem Schweizer Nationalteam, welches er als Captain zur erfolgreichen EM-Qualifikation geführt hat, hat nun der «Alltag» in seinem neuen Klub begonnen. Neu spielt Quentin für Colombier Volley und soll dem Team Stabilität verleihen: «Im Team zählt man auf meine Erfahrung, Ich merke aber auch, dass man ein ganzes Leben bräuchte, um die Kunst des Volleyballs wirklich zu meistern», so der 31-jährige Routinier.

Sommermärchen mit der Nati

Den Sommer über war Quentin oftmals mit dem Schweizer Nationalteam unterwegs. Das grosse, Ziel, sich für die EM 2026 zu qualifizieren, haben er und sein Team geschafft. Entsprechend zufrieden zeigt sich der Nati-Captain: «Ich habe den Sommer mit der Nati sehr genossen. Wir haben ein junges und ehrgeiziges Team, in dem alle Spieler – auch die Ersatzspieler – zu unserem Erfolg beigetragen haben.» Besonders speziell war für Quentin auch die Vorbereitung, denn in der letzten Saison war der «Best Swiss Player» von 2020 vereinslos. Fit gehalten hat sich Quentin als Sparringpartner bei Volley Amriswil – unter der Leitung des Schweizer Nationaltrainers.  

Auf die EM 2026 mit der Nati freut sich Quentin extrem, mit einem aber: «Ich bin sehr motiviert. Wenn es überhaupt eine kleine Enttäuschung zu verkraften gibt, dann vielleicht, dass wir schon wieder in Rumänien spielen werden. Ob mit dem Klub oder mit der Nati – ich war sicher schon zehnmal dort», so der Romande. Aber wer weiss – vielleicht können er und sein Team dies auch als eine Art Heimvorteil nutzen…

Foto: Damien Sengstag

Langfristige Ziele bei Colombier

Angesprochen auf die Saisonziele mit Colombier Volley, stellt Quentin vor allem die Vereinsarbeit in den Vordergrund: «Die Klubleitung verfolgt langfristige Ziele: Ziel ist es, langfristig an der Spitze der Liga zu spielen. Dafür braucht es ein professionelles Umfeld und die richtige Infrastruktur, und das braucht Zeit», so Zeller, der sich für die geleistete Arbeit des Vereins sehr dankbar zeigt. 

Foto: Clément Paratte

Schwierige Momente als Karriere-Höhepunkte

Quentin kann bereits jetzt auf eine beeindruckende Volleyball-Karriere mit Stationen in Deutschland oder Griechenland zurückblicken. Sein erster Einsatz mit dem Nationalteam datiert aus dem Jahr 2011! Auf die Frage, welches seine grössten Highlights in seiner bisherigen Karriere waren, gibt er eine überraschende Antwort: «Es sind dies nicht die Finalspiele, Pokale oder Teilnahmen an der EM – auch wenn diese Erfolge natürlich sehr schön sind. Vielmehr sind es die schwierigsten Momente, auf die ich am meisten stolz bin», sagt Quentin. Als Beispiele nennt er die erstmalige Qualifikation für die EM: «Bei unserer ersten EM-Qualifikation unter Trainer Mario Motta waren die Bedingungen alles andere als ideal und ich war gezwungen, über meinem Niveau zu spielen.» Nationale und internationale Erfolge stellen für den Genfer derweil eher Trophäen dar: «Das, worauf ich wirklich stolz bin, liegt zwischen den Zeilen». 

Entweder-oder-Fragen mit Quentin

Swiss Volley, 24.10.2025

Volleyball Nationalteam MännerNationale LigenNLA Männer