Foto: Lucie Gertsch

Die ersten 100 Tage als Zentralvorstandspräsidentin: Zehn Fragen an Daniela Aeschlimann

Seit Anfang 2025 steht Daniela Aeschlimann an der Spitze des Zentralvorstands von Swiss Volley. Nach über drei Jahren im Gremium hat sie die Leitung übernommen – eine Rolle mit viel Verantwortung, aber auch mit viel Herzblut. Swiss Volley hat mit ihr über die ersten 100 Tage als Präsidentin gesprochen.

1. Daniela, du bist schon seit 2020 im Zentralvorstand von Swiss Volley. Was hat sich durch deine neue Rolle als Präsidentin am stärksten verändert?

Die Verantwortung als Präsidentin bringt deutlich mehr zeitlichen Aufwand mit sich – das war mir im Vorfeld bewusst. Gleichzeitig bin ich nun mit Themen konfrontiert, die vorher nicht zu meinem Aufgabenbereich gehörten. Besonders spannend ist der regelmässige Austausch mit unserem Geschäftsführer. Dieser bringt mich Schritt für Schritt näher an die aktuellen Tagesthemen heran – eine Tiefe, die ich als normales Zentralvorstandsmitglied so nicht hatte.

2. Wenn du deine ersten 100 Tage als Präsidentin in drei Worten beschreiben müsstest – welche wären das? 

Spannend, herausfordernd, Freude.

3. Was war dein persönliches Highlight in dieser Anfangszeit? 

Sportlich gesehen sicherlich der Start der neu formierten Beachvolleyteams der Frauen und Männern sowie der Mobiliar Volley Cup Final in Winterthur. Ein ganz besonderer Moment war auch, als Tanja und Nina gleich zu Jahresbeginn bei den Sports Awards zum Team des Jahres gewählt wurden. Im Hintergrund waren die Vertragsabschlüsse und -verlängerungen mit unseren Partnern CONCORDIA, die Mobiliar und Mikasa Europa besonders erfreulich und richtungsweisend.

4. Gab es Aspekte der Präsidentinnenrolle, die dich überrascht oder besonders gefordert haben? 

Überrascht hat mich wenig, da ich bereits zuvor einen guten Einblick hatte. Trotzdem bin ich immer wieder beeindruckt, wie viele Stakeholder involviert sind und wie vielschichtig die Interessen sind. Es ist eine echte Herausforderung, all diesen gerecht zu werden, ohne dabei die strategische Ausrichtung aus den Augen zu verlieren. Vorausdenken und das grosse Ganze im Blick behalten – das ist essenziell in dieser Rolle.

5. Wie möchtest du den Zentralvorstand führen? Was ist dir im Team besonders wichtig? 

Mir ist eine offene, direkte Kommunikationskultur sehr wichtig. Ich werde den bewährten Führungsstil meiner Vorgängerin nicht auf den Kopf stellen, da ich der Meinung bin, dass man Bewährtes nicht einfach über Bord werfen sollte. Kontinuität und ein gutes Miteinander stehen für mich im Vordergrund.

6. Wie findest du die Balance zwischen Nähe zur Basis und strategischer Verantwortung? 

Meine Rolle liegt klar im strategischen Bereich. Natürlich ist es wichtig, ein Ohr an der Basis zu haben, aber ich sehe meine Hauptaufgabe darin, das grosse Ganze im Blick zu behalten und die Geschäftsstelle entsprechend zu fordern und zu fördern. Da ich beruflich ohnehin stark eingebunden bin, fällt es mir leichter, mich vom operativen Tagesgeschäft abzugrenzen.

7. Gibt es Themen, die dir besonders am Herzen liegen? 

Absolut. Die Stärkung unserer Basis ist mir ein grosses Anliegen – sei es bei den Schiedsrichter:innen, Trainer:innen oder Funktionär:innen. In diesem Bereich laufen bereits viele Projekte, aber ich bin überzeugt, dass wir dies noch stärker verfolgen müssen, um unseren Sport weiter zu professionalisieren.

8. Was hat dich ursprünglich zum Volleyball gebracht – und was begeistert dich heute noch daran? 

In der Oberstufe hatten wir einen volleyballbegeisterten Sportlehrer, der mit uns im Schulunterricht oft Volleyball spielte. Damals war ich eigentlich in der Leichtathletik und im Orientierungslauf zu Hause – aber irgendwann hat mich das Volleyballfieber gepackt. Und bis heute hat es mich nicht losgelassen. Es fasziniert mich, wie sich die beiden Sportarten, Volleyball und Beachvolleyball, stetig weiterentwickeln.

9. Wie gelingt es dir, bei all deinem Engagement auch mal abzuschalten? 

Indem ich selbst immer noch Volleyball spiele. 😊

10. Gibt es ein persönliches Motto, das dich in deiner neuen Rolle begleitet? 

Ich wünsche mir, dass sich in dieser digitalen Welt viele junge Menschen von diesem Volleyballfieber anstecken lassen – weg von elektronischen Geräten, hin zu Spass, Bewegung, Freundschaften und Begeisterung für unseren tollen Sport.

Link zum Zentralvorstand und den Organen

Swiss Volley, 25.04.2025

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