Swiss Volley Magazine 2013-2 deutsch - page 9

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wie Trainer Motta – die italienische Volley-
ballschule kennen und schätzen, ergänzt
Rechsteiner. «Wenn alle vom Gleichen re-
den, erleichtert das die Arbeit des Trainers
enorm.»
Lugano musste allerdings auch verschie-
dentlich Kritik einstecken, weil mit Aus-
nahme von Captain David Hübner kaum
Schweizer Spieler eingesetzt wurden. «Das
liegt nicht nur an uns», stellt Marcel Rech-
steiner klar. «Wir hatten im letzten Sommer,
aber auch schon in früheren Jahren etliche
Schweizer auf unserem Wunschzettel, de-
nen wir meiner Meinung nach sehr attrak-
tive Vertragsangebote unterbreiteten. Am
Schluss wollte aber keiner dieser Spieler zu
uns ins Sottoceneri wechseln.» Das könn-
te sich mit dem Gewinn des Doubles nun
ändern.
Hochspannung bis zum Schluss
Hinter den überragenden Luganesi lieferten
sich Titelverteidiger Chênois Genève VB,
Volley Amriswil, Volley Näfels und der TV
Schönenwerd ein hochstehendes Kopf-an-
Kopf-Rennen um das zweite Finalticket und
um die Europacupplätze. Nach einem Trai-
nerwechsel – Rückkehrer Frédéric Trouvé
ersetzte Anfang November den glücklosen
Martin Olafsen – mischte mit Lausanne UC
zeitweise sogar noch ein weiteres Team mit.
Wie schon im Cornèrcard Volley Cup sicher-
te sich letztlich erneut Volley Amriswil die
Finalteilnahme, konnte Lugano in der Best-
of-5-Serie jedoch nicht am Titelgewinn hin-
dern. Zwar war Amriswil das einzige Team,
das die Tessiner im Verlauf der Saison mehr
als einmal bezwingen konnte. In den ent-
scheidenden Phasen der Meisterschaft und
auch im Cupfinal mussten die Thurgauer
die Überlegenheit ihres Finalgegners aber
neidlos anerkennen. Die Silbermedaille ist
für die Thurgauer jedoch allemal eine Be-
stätigung des eingeschlagenen Weges. In
den kommenden Jahren soll die Strategie
mit möglichst vielen Spielern aus dem ei-
genen Nachwuchs sogar noch intensiviert
werden. Dazu passt, dass der langjährige
Passeur Marco Bär nach seinem Rücktritt
in den Trainerstab wechselt und dem Team
somit erhalten bleibt.
Fehlerfreie Saison für Volero Zürich
Bei den Frauen legte Titelfavorit Volero
Zürich – zumindest national – eine Spielzeit
ohne Fehl und Tadel aufs Parkett. In allen
31 Begegnungen in Meisterschaft und Cup
blieben die Stadtzürcherinnen unbesiegt,
gaben insgesamt nur drei Punkte ab und
holten sich souverän das achte Double in
den letzten neun Jahren. Diese Dominanz
ist insofern erstaunlich, weil Volero im Vor-
feld der Saison sein Kader deutlich verjüngte
und beinahe die komplette Stammformation
der vergangenen Spielzeit auswechselte.
Auch der Umstand, dass Nationaltrainerin
Svetlana Ilic Mitte Semptember kurzfristig
zum russischen Spitzenclub Dinamo Mos-
kau wechselte, liess die Konkurrenz auf eine
ausgeglichenere Meisterschaft als in den
vergangenen Jahren hoffen.
Dem Slowenen Dragutin Baltic, der das
Team erst wenige Tage vor Meisterschafts-
beginn übernommen hatte, gelang es aber
in kürzester Zeit, aus den jungen und ta-
lentierten Einzelspielerinnen eine schlag-
kräftige Einheit zu formen. Zwar mussten
die Zürcherinnen in den ersten fünf Run-
den drei Mal ins Tiebreak, danach kamen sie
aber nie mehr ernsthaft in Bedrängnis.
Partystimmung: Die Playoff-Finalistinnen freuten sich gemeinsamüber eine gelungene Saison.
Swiss Made: Trainer Dario Bettello führte Amriswil ins Cup- und Meisterschaftsfinale.
Charismatischer Leader: Banderò (Lugano)
Foto: Erika Herzig
Fotos: Markus Foerster
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