Swiss Volley Magazine 2013-2 deutsch - page 8

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Markus Foerster
1992 triumphierte Pallavolo Lugano im
Schweizer Cup und holte damit den ersten
– und bis zum Beginn der Saison 2012/2013
auch einzigen – nationalen Titel bei der Eli-
te ins Tessin. Doch bereits eine Woche vor
Saisonbeginn zeichnete sich ein Ende die-
ser langen Durststrecke ab: EN Gas & Oil
Lugano behielt am Supercup in Lausanne
– dem vorsaisonalen Stelldichein aller NLA-
Männerteams – souverän die Oberhand und
unterstrich damit seine Titelambitionen. Lu-
gano war allerdings bereits in der vorheri-
gen Saison als Topfavorit gehandelt worden,
konnte die hochgesteckten Erwartungen
damals aber nicht ganz erfüllen und been-
dete die Meisterschaft «nur» auf Rang 2.
Diesmal reüssierten die Tessiner aber auf der
ganzen Linie und setzten sich sowohl in der
Meisterschaft als auch im Cornèrcard Volley
Cup unwiderstehlich durch.
Starke Einzelspieler, starkes Kollektiv
Das diesjährige Team von Lugano hatte
allerdings nur noch wenig mit demjenigen
der letzten Saison gemeinsam. Und so pa-
radox dies klingen mag: Genau diese vielen
Wechsel im Spielerkader brachten Lugano
entscheidend weiter. Einerseits verfüg-
ten die Luganesi mit dem brasilianischen
­Diagonalspieler Felipe Airton Banderò nun
über einen herausragenden Einzelspieler,
der eine Partie praktisch im Alleingang
entscheiden konnte und zurecht als wert-
vollster Spieler der Meisterschaft (MVP)
ausgezeichnet wurde. Andererseits konn-
te Trainer Mario Motta aber auch auf ein
­äusserst ausgeglichenes Kollektiv ohne
eigentliche Schwachpunkte zählen. Nicht
einmal der verletzungsbedingte Ausfall
des starken Passeurs Garnica kurz vor dem
Cupfinal konnte die Luganesi bremsen.
Sein Ersatz Rodman José Valera ­Capon
fügte sich nahtlos ins Team ein, führte in
der Wankdorfhalle grandios Regie und
war einer der Schlüsselspieler beim zwei-
ten Cupsieg der Klubgeschichte. Und als
er sich im dritten Spiel der Playoff-Final-
serie ebenfalls verletzte, sprang just sein
­wiedergenesener Vorgänger in die Bresche.
Die richtige Mischung gefunden
Luganos Teammanager Marcel Rechsteiner
sieht den Hauptgrund des Erfolgs aber nicht
nur bei der Qualität des Kaders: «Wir hatten
auch im letzten Jahr viele starke Individua-
listen. In dieser Saison haben wir aber ein
richtiges Team mit einem tollen Zusammen-
halt. Ausserdem sprechen alle italienisch,
das wirkt sich sehr positiv aufs Teamgefüge
aus.» Dazu komme, dass praktisch alle Spie-
ler in Italien gespielt hätten und – ebenso
Die Titelfavoriten räumten alles ab
Die beiden meistgenannten Titelaspiranten wurde ihrer Favoritenrolle gerecht.
Die Männer von EN Gas & Oil Lugano sowie Volero Zürich bei den Frauen sicher-
ten sich souverän das Double. Hinter den beiden Saisondominatoren präsentierte
sich die Meisterschaft äusserst ausgeglichen und spannend.
Kein Durchkommen: Amriswil biss sich am starken Lugano die Zähne aus. Trainer Mario Motta und sein Team holten sämtliche Titel ins Tessin.
Fotos: Markus Foerster
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