Swiss Volley Magazine 2013-2 deutsch - page 6

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Thomas Wälti
Wer das Wort «Dostoprimetschatelnosti»
kennt und im ersten Anlauf aussprechen
kann, stammt aus dem Osten. Oder hat
Russisch studiert. Das Wort für «Sehens-
würdigkeiten» ist derart kompliziert, dass es
kaum ein Sprachschüler vergisst. Man muss
das wissen, um sich vorstellen zu können,
wie wenig Patrick Heuscher im Jahr 2005
verstand, als ihm der nur Russisch spre-
chende Arzt empfahl, wegen der Kniever-
letzung nicht mehr zum Viertelfinal gegen
das brasilianische Tandem Benjamin/Harley
anzutreten.
Der Autor weilte damals als Sprachschüler
in Sankt Petersburg und kiebitzte nach einer
anstrengenden Grammatikstunde beim
Weltserienturnier in der nördlichsten Millio-
nenstadt der Welt. So kam es, dass der ver-
letzte Beachvolleyballer im Sanitätszelt ne-
ben dem Centre Court von einem Schweizer
Landsmann Besuch erhielt, der gleichzeitig
als Übersetzer fungierte.
Die Geschehnisse an der Newa waren der
Anfang einer nicht alltäglichen Beziehung
zwischen Spitzensportler und Journalist.
Patrick Heuscher will jetzt
den Moment geniessen
Fasten your seatbelts! Patrick Heuscher hebt ab zum nächsten
Höhenflug. Der zurückgetretene Beachvolleyballer bildet sich in
Hongkong bei einem Vermögensverwalter weiter. Als Profisportler
hat der Thurgauer in 15 Jahren über eine halbe Million Franken
Preisgeld gewonnen.
Fotos: Andreas Eisenring
Karrierehöhepunkt: Gemeinsam mit Stefan Kobel (Mitte) gewann Patrick Heuscher 2004
im Sand von Athen Olympiabronze.
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