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im eigenen Land erleben werden. Deshalb
zähle ich darauf, dass die Schweizer Vol-
leyballfans diese Gelegenheit nutzen und
für ein ausverkauftes Hallenstadion sorgen
werden. Und von unserem Nationalteam er-
hoffe ich mir, dass sie uns mitreissen und
einen Exploit schaffen.
Über die Zukunft des Frauen-National-
teams nach der EM 2013…
Ob und in welcher Form der nationale
Stützpunkt in Zürich weitergeführt wird,
ist momentan Gegenstand von zahlreichen
Gesprächen. Grundsätzlich wäre es sehr
schade, wenn die im Stützpunkt Zürich ge-
leistete Aufbauarbeit der vergangenen vier
Jahre umsonst gewesen wäre. Die Auslege-
ordnung betrifft aber nicht nur die Frauen,
sondern alle sechs Indoor-Nationalteams.
Neben den Überlegungen zur sportlichen
Ausrichtung stellt sich natürlich auch immer
die Frage nach der Finanzierbarkeit. Wenn
wir den eingeschlagenen Weg weitergehen
wollen, dann steigen die jährlichen Kosten
von heute rund Fr. 400‘000 auf ca. 1 Mio.
Franken.
Über das Verhältnis zwischen Beach-
und Indoorvolleyball…
Ich vergleiche Swiss Volley immer mit einer
Firma, die zwei Produkte anbietet. Das Pro-
dukt «Indoorvolleyball» ist mit über 30‘000
Lizenzierten sehr verbreitet, findet aber
medial wenig Beachtung und ist deshalb
für Sponsoren weniger attraktiv. Beim Pro-
dukt «Beachvolleyball» ist es genau umge-
kehrt: Zwar werden pro Jahr nur rund 3000
Beachlizenzen ausgestellt, die öffentliche
Beachtung ist aber — auch dank der Erfolge
in den vergangenen Jahren — sehr hoch. Mit
Beachvolleyball generieren wir deshalb al-
lein auf Stufe Verband fünf Mal mehr Spon-
sorengelder als im Indoorbereich.
Die Verbandssicht ist aber natürlich eine
andere: Indoorvolleyball ist unsere breit ab-
gestützte Basis, die Beachvolleyball in der
Schweiz überhaupt erst ermöglicht. Alle
Schweizer Top-Beachvolleyballer wurden in
der Halle ausgebildet. Deshalb müssen wir
schauen, wieweit Kompromisse möglich sind,
um beiden Seiten gerecht zu werden. Meine
langjährige Erfahrung mit Sportverbänden
hat allerdings gezeigt, dass es im Leistungs-
sport keine Kompromisse verträgt.
Über die Investitionen im Kinder- und
Jugendbereich…
Im Nachwuchsbereich wurde in den ver-
gangenen Jahren viel investiert und her-
vorragende Arbeit geleistet. Heute ist
Swiss Volley in der glücklichen Lage, für
5- bis 20-Jährige auf allen Leistungsstu-
fen und sogar für Schulen tolle Program-
me wie Kids Volley, login school volley
oder die Talent Schools anbieten zu kön-
nen. Wichtig ist nun, dass die Kinder und
Jugendlichen beim Volleyball bleiben und
wir diesen Schwung mitnehmen können in
den Erwachsenenbereich.
Federico Addiechi in den
Zentralvorstand gewählt
An der 11. Parlamentstagung von
Swiss Volley wurde Federico Addie-
chi aus Egg (ZH) per Akklamation
in den Zentralvorstand gewählt. Der
ZV ist somit wieder komplett.
Mit Addiechi, der einst als Pro-
fispieler in die Schweiz kam und
1992 mit Pallavolo Lugano den
Schweizer Cup gewann, stösst ein
ausgezeichneter Volleyballkenner
zum ZV. Der Schweizer mit argen-
tinischen Wurzeln war an der Seite
von Christian Wandeler massgeb-
lich am Aufbau der Coop Beach-
tour beteiligt. Ausserdem war er
für den Internationalen Volley-
ballverband (FIVB) u.a. als Super-
visor auf der FIVB Beachvolleyball
World Tour tätig. Heute leitet der
45-Jährige die Abteilung für so-
ziale Verantwortung und Nachhal-
tigkeit bei der FIFA.
Fotos: Markus Foerster
Foto: streetfootballworld
«Im Leistungssport verträgt es keine Kompromisse.»
Werner Augsburger
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