Seite 5 - Swiss Volley Magazine 2012-3

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Keinen Bammel vor dem Rummel
Die richtige Einstellung hatten Kuhn/Zumkehr gefunden, für den Exploit
fehlte aber das Quäntchen Glück.
Andreas Eisenring
Olympia-Neuling Nadine Zumkehr genoss
die ersten olympischen Tage und das Le-
ben im Olympic Village: «Es herrschte dort
eine coole Atmosphäre, was mir sehr gut
gefallen hat.» Kurz vor Turnierbeginn be-
zog das Schweizer Team dann aber ein
Hotel in der Nähe des Olympischen Beach-
volleyballstadions, so dass ab sofort die
langen Wege wegfielen und die beiden
gar zu Fuss an die Spielstätte, den Horse
Guards Parade, gehen konnten.
Perfekt auf die Olympischen Spiele
eingestellt
Simone Kuhn und Olympia-Neuling Nadine
Zumkehr gelang es ausgezeichnet, sich auf
den riesigen olympischen Rummel einzu-
stellen. Ohne übergrosse Nervosität stie-
gen die beiden ins Startspiel und besiegten
Griechenland klar mit 2:0. Dann aber wurde
es eng: Nach der knappen 1:2-Niederlage
gegen die als Nummer 2 gesetzten Chine-
sinnen Xue/Xi verloren sie gegen die block-
und servicestarken Russinnen Wassina/
Wosakowa ebenfalls im Tie-Break. Bei ih-
rem Turniersieg am Grand Slam von Rom
hatten sie noch beide Teams bezwungen.
Nur knapp entgingen sie damit den Lu-
cky Loser-Spielen für die Achtelfinals und
schafften den Einzug direkt. Als nur Grup-
pendritte trafen sie dann aber gleich auf
die starken Kessy/Ross (USA), die später
Olympiasilber holten.
Bessere Ausgangslage verspielt
«
Ich denke, wir haben zweimal unsere
Leistung bringen können. Gegen die Rus-
sinnen aber haben wir nicht gut gespielt
und so wohl eine bessere Ausgangslage
vergeben», meinte Nadine Zumkehr. Ge-
gen April Ross und Jennifer Kessy hätte
es eines Exploits bedurft. Weil aber das
US-Duo vor allem im ersten Satz extrem
stark und praktisch fehlerlos agierte, kam
das Aus. Zurück blieb die leise Enttäu-
schung, nach dem Sieg in Rom und dem
3.
Rang in Gstaad die eigenen hohen Er-
wartungen nicht ganz erfüllt zu haben.
«
Es ist halt ein 9. Rang, das ist ok, mehr
aber auch nicht», zog Zumkehr Bilanz.
Für Simone Kuhn waren die dritten Olym-
pischen Spiele mit Rang 9 dennoch die
klar erfolgreichsten – nach Athen (19.)
und Peking (17.).
Foto: Andreas Eisenring
Ballübergabe der eleganten Art: Kuhn/Zumkehr zeigten phasenweise Bilderbuchbeachvolley.
Fotos: Andreas Eisenring