Maja Storck – Meet the SwissVolleyProsAbroad

Nach der Saison 2020/2021 wurde sie als Bundesliga-MVP ausgezeichnet, gewann mit ihrem Club die deutsche Meisterschaft und wurde in Basel - ihrer Heimat - mit dem Baselbieter Sportpreis 2021 geehrt. Welche Erwartungen bauten sich da für die nächste, nun laufende Saison in der 23-Jährigen und ihrem Coaching-Staff auf? Woran will sie noch arbeiten? Diese und weitere Fragen werden im Porträt zur Münchensteinerin beantwortet.

Die erste Saison als Vergleich

Die Wohnung ist bereits eingerichtet, die Trainingsorte sind bekannt - ebenso wie fünf Spielerinnen, die letzte Saison auch im Team mit dabei waren. "Ich wusste diesmal schon, was mich erwarten wird. So war der Start natürlich etwas weniger aufregend als letztes Jahr", meint Maja, die ihre zweite Saison beim Dresdner SC in Angriff genommen hat.

Trotz des letztjährigen Meisterschaftserfolgs habe sich das Team deutlich verändert, sei jünger geworden. "Deshalb erleben wir momentan viele Höhen und Tiefen. Anders ist auch, dass wir amtierender deutscher Meister sind. Das merkt man vor allem an den Matches - alle sind extra motiviert gegen uns und spielen, als hätten sie nichts zu verlieren."

Ansprüche von aussen - und an sich selbst

Gefragt, ob ihre immense Leistung von letzter Saison die Erwartungen an sich selbst weiter verstärkt hat, meint die Münchensteinerin: "Nicht wirklich, denn meine Rolle hat sich eigentlich nicht geändert. Anders ist nur, dass ich zur Co-Kapitänin erwählt wurde und so ein wenig mehr Aufgaben habe als letztes Jahr." Vielmehr sei bei ihr nun der Wunsch gereift, den Jüngeren im Team eine Stütze zu sein. "Letztes Jahr war das noch ich, welche ab und zu Hilfe in Anspruch nehmen musste."

Und wie sieht es der Coaching-Staff bezüglich der Erwartungen? "Klar, wir wollen unseren Titel verteidigen. Uns ist bewusst, dass wir ziemliche Veränderungen im Team erlebt haben. Trotzdem haben wir den Anspruch an uns selber - und den spüren wir auch von aussen - wieder auf dem Podest zu stehen. Mit dem Erreichen des Pokalfinals haben wir uns im Vergleich zur letzten Saison ja schon steigern können."

"In den Play-Offs ist alles möglich."

Der Dresdner SC steht momentan an zweiter Stelle in der Tabelle, aber zehn Punkte hinter Leader Stuttgart - ungewohnt für die erfolgsverwöhnten Dresdnerinnen. Woran es liegt? "Es gab coronabedingt einige Spielverschiebungen. Uns fehlen die Spiele gegen Neuwied, den Tabellenletzten, Aachen und Suhl, die momentan in der Tabelle noch vor uns platziert sind. Aber das soll keine Ausrede sein - wir haben viele Punkte liegenlassen und spielen noch nicht so konstant. Wir müssen besser und konzentrierter in die Partien starten und konsequent unseren Game-Plan umsetzen", konstatiert die Diagonalangreiferin. Ziel sei es, für die Play-Offs mindestens noch auf Platz drei vorzudringen. Und dann gelte die alte Weisheit: "In den Play-Offs ist alles möglich."

Persönlich sei sie aber definitiv gewachsen an der letzten Saison - insbesondere mental: "Ich kann nach Fehlern schneller wieder umschalten und falle nicht in ein Loch oder gar eine Negativ-Spirale. Somit kann ich konstanter auf einem hohen Level spielen. Ich möchte aber weiterhin stabiler werden; vor allem auch im Aufschlag. Und das Angriffsspiel ist immer ausbaufähig", meint Maja schmunzelnd.

Pandemie und Weihnachten Zuhause

In Sachsen ist die Situation um Corona gerade besonders kritisch; seit Ende November herrscht erneut der Lockdown. "Geimpfte haben noch einige Freiheiten, aber vieles kann man nicht unternehmen", stellt Maja fest. "Uns hat es - Klopf auf Holz - zum Glück bisher noch nicht erwischt. Wir sind aber auch sehr vorsichtig unterwegs und konnten uns alle auch schon boostern lassen." Die Eltern und Freund Tim können glücklicherweise noch ohne Spezialbewilligung einreisen und müssen nicht in Quarantäne. Aber seit Mitte Dezember bestehe eine Testpflicht für Einreisende in die Schweiz. "Mit unserem vollgepackten Programm - Champions League, Meisterschaft und dem sonstigen Betrieb - haben wir fast jede Woche zwei Spiele. Da bleiben nur wenig freie Tage, die es mir erlauben würden, in die Schweiz zu reisen. Nichtsdestotrotz war ich sehr dankbar und glücklich, Weihnachten dieses Jahr Zuhause verbringen zu können...das war letztes Jahr nicht möglich."

Schweizerische Power und der Fokus auf die Gegenwart

In der letzten Schweizer Begegnung zwischen der Nationalteam-Kapitänin Laura Künzler (VC Wiesbaden) und Maja wurden beide Topscorerin ihres Teams. Woher kommt sie, die schweizerische Durchschlagskraft? "Ganz einfach: Schweizer Schokolade und Käse*lacht*! Nein, Laura und ich sind beide sehr ehrgeizig und zielstrebig. Wir arbeiten seit langer Zeit sehr hart für unsere Erfolge. Natürlich bin ich bisschen enttäuscht über unsere erneute Niederlage gegen Wiesbaden, aber ich mag es Laura sehr gönnen. Als Freundin ist es wirklich schön zu sehen, wie sie dort aufblüht und eine super Saison spielt."

Bei so viel Erfolg, wie er der Baslerin bei Dresden beschienen ist, kommt auch die Frage auf, wie es nach dem DSC weitergehen könnte. Doch Maja bleibt lieber in der Gegenwart: "Ich fokussiere mich noch nicht allzu sehr auf die Zukunft. Mein Fokus liegt auf den wichtigen Spielen, die auf uns zukommen - auf den Pokalfinal und die Play-Offs. Was danach passiert, wird man sehen." So lang Volleyball spielen, wie es Spass macht - so das Ziel. "Wie lange das dann sein wird, kann ich jetzt noch nicht sagen. Daher schaue ich von Jahr zu Jahr." Allenfalls bleibe sonst immer eine Alternative, lacht die Schweizerin: "In einem Katzenkaffee als Barista arbeiten."

Entweder - oder?

Service oder Angriff
Schwierig zu sagen. Am Service bist du alleine für den "Outcome" verantwortlich - was bei einem Ass toll ist. Trotzdem denke ich, dass ich es noch mehr liebe, Bälle anzugreifen. Daher Angriff.

McDonalds oder Burger King
Hans im Glück

Hip-Hop oder Rock
Wahrscheinlich sollte ich meinem Papa zuliebe Rock sagen. Er ist ein grosser Queen-Fan. Aber ehrlich gesagt, höre ich beides eher selten. Ich bin eher an EDM (elektronische Tanzmusik) interessiert.

Peaky Blinders oder Squid Game
Squid Game, weil ich Peaky Blinders nicht gesehen habe.

Instrument spielen oder tanzen
Ich habe lange Klavier gespielt. Daher kann ich das besser, auch wenn ich lieber tanze.

Squats oder Deadlifts
Squat that Sh**!

Currywurst oder Döner
Döner macht schöner.