2015

Lausanne zum Fünften, Volero zum Zehnten

Die Männer von Lausanne UC und die Frauen von Volero Zürich heissen die Cupsieger im Volleyball. Die beiden favorisierten Teams setzten sich in den Finals Freiburg gegen Schönenwerd mit 3:2, respektive gegen Düdingen mit 3:0 durch.


Nach dem klaren Verdikt im Frauenfinal erhielten die 2750 Zuschauer in der ausverkauften St.-Léonard-Halle einen nicht nur spannenden, sondern dramatischen Männerfinal vorgesetzt. Lausanne und Cupfinal-Debütant Schönenwerd lieferten sich eine enge Partie, in der sich letztlich der Favorit knapp durchsetzte, nachdem er zweimal einen Satzrückstand aufgeholt hatte. Nach 131 Minuten Spielzeit schlug Schönenwerds Noah Eichenberger einen Service zum 18:25, 25:23, 22:25, 28:26 und 15:11 für Lausanne ins Aus.

Während Lausanne ausgelassen seinen fünften Cupsieg bejubelte, war die Enttäuschung auf Schönenwerder Seite gross. Denn die Solothurner hatten bereits wie die sichere Sieger ausgesehen. 2:1 nach Sätzen und 17:10 im vierten Durchgang führte das Team von Trainer Bujar Dervisaj. Doch mit dem ersten Titel der Vereinsgeschichte vor Augen begann plötzlich das grosse Zittern. Lausanne holte Punkt für Punkt auf, wehrte im vierten Satz drei Matchbälle ab und behielt im Tiebreak schliesslich das bessere Ende für sich. Überragender Akteur auf Seiten der Lausanner war mit 31 Punkten der Serbe Mladen Majdak, der nach der Verletzung von Topskorer Jirayu Raksakaew (Thai) erst vor wenigen Wochen engagiert worden war.


"Beste Werbung für Volleyball"

"Training besteht nicht nur aus Technik, sondern auch aus mentaler Arbeit", sagte Lausannes Trainerlegende Georges-André Carrel nach dem Spiel. "Die emotionale Stabilität ist sehr wichtig, das hat sich heute wieder gezeigt. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung und mit diesem Spiel, das beste Werbung für den Schweizer Volleyball war." Für Lausanne ist die Saison noch nicht zu Ende. Ab dem kommenden Wochenende spielen sie gegen Titelverteidiger Lugano um den Meistertitel in der NLA - im Gegensatz zum Cupfinal als Aussenseiter.

Vor einem Jahr hatte Schönenwerd seinen ersten Playoff-Final gegen Lugano verloren. Ein Jahr später musste der aufstrebende Solothurner Klub auch in seinem ersten Cupfinal in Freiburg, wohin der Cupfinal nach einem neunjährigen Unterbruch wieder zurückkehrte, als Verlierer vom Feld. Entsprechend gross war die Enttäuschung, umso mehr weil Schönenwerd gleich dreimal einen Punkt vom Titelgewinn entfernt war. "Es ist vielleicht ein Abbild unserer Saison. Wir haben oft sehr gut gespielt, aber es oft auch nicht durchziehen können", bilanzierte Diagonalspieler Eichenberger. In der NLA erfüllte Schönenwerd als Fünfter die (eigenen) Erwartungen nicht.


Klare Sache bei den Frauen

Die Erwartungen erfüllt haben (im Cupfinal) dagegen die Frauen von Volero Zürich. Die Dominatorinnen der Szene liessen Aussenseiter Düdingen keine Chance, gewannen klar mit 25:13, 25:19, 25:12 und erhielten die Cup-Trophäe zum zehnten Mal überreicht. Beim Jubiläums-Triumph überreichte dem Champions-League-Viertelfinalisten niemand geringeres als der Brasilianer Ary Graça, der Präsident des Volleyball-Weltverbandes FIVB, den Pokal.

Volero dominierte die Lokalmatadorinnen, die sich wie Schönenwerd zum ersten Mal für einen Cupfinal qualifiziert hatten, wie erwartet klar. Nach nur 65 Minuten verwertete die Amerikanerin Emily Hartong den dritten Matchball; Volero gestand Düdingen in den drei Sätzen lediglich 44 Punkte zu. Der Zürcher Spitzenklub sicherte sich den Sieg im Schweizer Cup zum sechsten Mal in Folge und zum zehnten Mal in den letzten elf Austragungen. Die Serie von Volero unterbrechen konnte lediglich Kanti Schaffhausen im Jahr 2009.

Im Final der NLA-Meisterschaft, in dem das Team von Trainer Dragutin Baltic ab dem kommenden Wochenende auf Köniz trifft, winkt Volero auch der sechste Meistertitel und damit das sechste Double in Serie. Für Düdingen dagegen ist die Saison nach dem Highlight der Klubgeschichte vorbei. Die Meisterschaft schlossen die Freiburgerinnen auf Platz 1 der Abstiegsrunde ab.


Swiss Volley Indoor Awards 2015


Olesia Rykhliuk (Volero), Raksakaew Jirayu (LUC), Kristel Marbach (Düdingen), Jan Schnider (Schönenwerd), Laura Künzler (Sm'Aesch Pfeffingen) und Jovan Djokic (LUC) holen sich die höchsten Auszeichnungen der Saison 2014/2015. Die sechs Spielerinnen und Spieler werden mit den Awards "Most Valuable Player", "Best Swiss Player" und "Youngster of the Year" geehrt.

Die Awards wurden am Cornèrcard Volley Cup Final in Fribourg vergeben.

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