Esmée Böbner/Zoé Vergé-Dépré auf der grossen Bühne Roms

Sie gehören vielleicht nicht zu den Top-Anwärterinnen auf den Weltmeisterinnentitel, trotzdem darf man Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré nicht ausser Acht lassen. Trainer Philip Gabathuler erklärt warum.

Das wichtigste Turnier des Jahres steht an: die Beachvolleyball Weltmeisterschaften 2022 Rom. Insgesamt 96 Teams aus aller Welt treffen vom 10. – 19. Juni im historischen Foro Italico aufeinander. Eines von ihnen ist Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré.

Ihr Trainer Philip Gabathuler – von allen Gaba genannt – begleitet das Duo nach Rom und weiss um dessen Stärken: «Esmée hat einen sehr konstanten und «giftigen Float Serve», mit dem sie viel Druck auf ihre Gegnerinnen ausüben kann. Mit ihrer Durchschlagskraft im eigenen Angriff, sorgt sie dafür, dass die Bälle nur selten wieder zurückkommen», so Gaba über die erst 22-Jährige Blockspielerin. «Zoé stellt ihre Gegnerinnen durch ihre Variabilität im Angriffsspiel immer wieder vor neue Herausforderungen. Zudem ist ihr Aufbauspiel sehr konstant in Annahme und Zuspiel. Das hilft ihr und dem Team, sich in erfolgsversprechende Abschlusssituationen zu bringen»

Das als Nummer 29 gesetzte Team gehört vielleicht nicht zu den Top-Anwärterinnen auf den Titel, doch Zoé und Esmée haben in dieser Saison schon viele «Big Shots» in heikle Situationen gebracht. So schlugen sie im ersten Turnier der Saison die Deutschen Karla Borger und Julia Sude – aktuell Nummer sechs im World Ranking – in einem spektakulären Dreisätzer.

Die ersten Einschätzungen von Gaba

An den Weltmeisterschaften treffen die Schweizerinnen im Pool E auf die Amerikanerinnen Flint/Cheng, die Kanadierinnen Bukovec/Brandie und die Italienerinnen Cali/Tega. Trainer Gaba ist positiv gestimmt:

«Die USA sind sicherlich die klaren Favoritinnen in unserem Pool. Dieses Team hat sich auf diese Saison zwar neu zusammengesetzt, aber beide sind bereits erfahrene Spielerinnen und haben vor allem in Block und Defense grosse Stärken.»

«Das für uns vermutlich wichtigste Spiel der Gruppenphase ist bereits unser erstes gegen Kanada. Mit Bukovec/Brandie haben wir seit dem Challenge-Turnier in Kusadasi noch eine offene Rechnung. Dort haben wir bei einem schlechten Spiel unsererseits in zwei Sätzen klar verloren.»

«Mit der italienischen Wild Card treffen wir im letzten Spiel auf die unbekanntesten Gegnerinnen. Ich schätze die Chancen auf ein Weiterkommen als intakt ein und bin überzeugt, dass wir die Fähigkeiten besitzen, diese Gruppenphase zu meistern.»

Einst selbst Spieler, nun fiebert Gaba von den Seitenlinien mit

Und wie ist es als Trainer an einem solchen Event wie der WM mit dabei zu sein: «Ich habe bereits einige WMs als Spieler miterleben dürfen und weiss daher, wie es abläuft. An einem solchen Grossanlass teilzunehmen ist sicherlich speziell. Besonders da ein grosses öffentliches Interesse herrscht. Dadurch, dass man nur ein Spiel pro Tag spielt, ist der Turnier-Rhythmus ein ganz anderer. Man hat viel Zeit zu analysieren und sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Als Trainer freue ich mich vor allem für Esmée und Zoé, dass sie dabei sind und bin stolz, was unser Team erreicht hat.»

Der letzte Tipp, der Gaba den beiden mit auf das Spielfeld gibt: «Dass sie mit viel Freude und Mut spielen sollen! Es ist Zeit auf der grossen Bühne zu zeigen, was wir heute können.»