2018

Vom 15. bis 22. Juli 2018 wurden an den CEV European Championship Finals in Holland die Europameister und Europameisterinnen gekürt. 

Tanja Hüberli und Nina Betschart wurden nach bärenstarken Auftritten und fantastischen Leistungen an der EM in Holland mit der Silbermedaille belohnt. Und dann? Im Interview erzählen die beiden, warum Freude und Stolz erst später aufkamen, wer nach dem Feiern später ins Bett ging und wie sie mit dem berühmten Loch nach dem Highlight umgehen. 

Die Resultate der restlichen Schweizer Teams:

5. Rang für Beeler/Krattiger
9. Rang für Heidrich/Gerson

9. Rang für Vergé-Dépré/Vergé-Dépré
25. Ränge für Caluori/Gerson und Eiholzer/Steinemann

Die Schweizer Frauenteams an der EM

Joana Heidrich fällt aufgrund einer Rückenverletzung für die EM aus, an ihrer Stelle spielt Zoé Vergé-Dépré mit ihrer Schwester Anouk Vergé-Dépré. Die nachfolgende Vorschau entstand vor diesem Wechsel.

Sebastian Beck, Cheftrainer der Frauen-Nationalteams: «Dass wir an der EM mit der Maximalanzahl von vier Teams im Rennen sind, spricht für das Schweizer Beachvolleyball und für die Stärke und Breite unseres Kaders auf europäischem Niveau. Dass unsere Teams hingegen gleich im Doppelpack in die Vorrundengruppen gelost wurden, ist für uns mehr Fluch als Segen, weil wir als erstes Ziel alle in die Single Elimination bringen wollen. Wir haben keine ‹Stallorder› wie in der Formel 1 ─ geschenkte Siege wird es also für niemanden geben.

Für die B-Kader Eiholzer/Steinemann und Caluori/Gerson wäre der Sprung aus der Gruppe und jeder weitere Sieg ein Erfolg. Bei Heidrich/Vergé-Dépré und Hüberli/Betschart liebäugeln wir schon mit den Medaillen. Bei einem perfekten Turnier liegt auch der EM-Titel drin. Dafür kommen in diesem Jahr jedoch viele Teams in Frage – zB. die drei deutschen Teams Laboureur/Sude, Borger/Kozuch, und Bieneck/Schneider, das tschechische Team Hermannova/Slukova oder die Holländerinnen mit dem Heimvorteil. Es wird sicherlich eine enge Kiste werden.

Einige unserer Spielerinnen mussten verschiedene Blessuren auskurierten. Wenn wir in Gstaad und an der EM wieder im Vollbesitz unserer Kräfte auftreten können, werden wir hoffentlich eine Schweizer Medaille feiern können. Die nötige Erfahrung ist vor allem bei den A-Kadern da … aber im Spitzensport gibt es natürlich keine Garantien.»

Die Schweizer Männerteams an der EM

Markus Egger, Cheftrainer der Männer-Nationalteams: «Bei den Herren haben sich erfreulicherweise zwei Teams qualifiziert. Gerson/Heidrich belegen die Position 16 und Beeler/Krattiger – wir hoffen, dass Marco nach seinem Muskelfaserriss rechtzeitig fit wird – die Position 18 von insgesamt 32 Teams im Main Draw. An der letztjährigen EM in Jurmala war die Schweiz nur mit einem Team vertreten. Nach der Verkleinerung des Nationalkaders von sechs auf drei Teams und der gleichzeitigen Verjüngung des Kaders ist dies eine positive Entwicklung.

Unser Minimalziel ist die Gruppenphase zu überstehen. Eine Rangierung über die Achtelfinals hinaus ist uns 2011 letztmals gelungen (4. Rang von Bellaguarda/Heuscher). Generell streben wir mit einem Team die Viertelfinals an. Dafür müssen wir die Gruppenphase erfolgreich überstehen und dann noch zwei Spiele gewinnen. Beide Schweizer Teams haben im Verlauf dieser Saison bereits gezeigt, wozu sie fähig sind. Wenn es perfekt läuft, haben beide Teams sogar Chancen auf die Halbfinals ─ und dann ist alles möglich.

Ich denke, dass vor allem die Holländer Brouwer/Meeuwsen, die Polen Kantor/Losiak, die Russen Krasilinikov/Liamin und Nicolai/Lupo aus Italien Titelanwärter sind. Momentan ist das Niveau der Top 30 in Europa sehr hoch, was hoffentlich einige Überraschungen mit sich bringen wird. Weil wir als vermeintliche Underdogs frech aufspielen können, gehören vielleicht auch wir dazu!»