Seite 9 - Swiss Volley Magazine 2012-3

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Foto: Andreas Eisenring
Unser TV-Beachvolleyteam
Fussball-Fachmann Sascha Ruefer kommentierte zusammen mit Spieler und
Experte Martin Laciga die Live-Spiele aus London mit klarer Rollenteilung.
Interviews: Andreas Eisenring
Sascha Rufer von Beachvolleyball
völlig begeistert
«
Ich bin kein Beachvolleyballexperte, das gebe
ich gerne zu. Wegen der Fussball-EM war ich
lange völlig absorbiert. Gstaad war dann ein
grosser Türöffner, wo mich alle bei meinem
Einstieg sehr unterstützt haben. Schnell habe
ich gemerkt, dass in dieser Szene ein starkes
Miteinander herrscht. Die Athleten sind sich
bewusst, dass sie die Medien brauchen. Zum
Fussball ist dies ein riesiger Gegensatz – dort
ist die Distanz zu den Stars sehr gross.»
«
Für einen Beachvolleyballexperten braucht
es wenig, um mich als Nicht-Experten zu
entlarven, das weiss ich. Auf den ersten Blick
scheint das Spiel sehr einfach zu sein, jedoch
gibt es sehr viele Feinheiten, die ich nicht ver-
stehe. Für die technischen Dinge war Martin
zuständig, der mich sehr gut geführt hat und
der natürlich sehr nahe an den Spielern dran
war.»
«
Dafür habe ich die Emotionen hinein ge-
bracht. Bei dieser Stimmung musste man ja
ausflippen. Martin hat dann die Dinge jeweils
wieder nüchterner eingestuft. Die Sportart
wirkt gegen aussen sehr locker, aber das ist
überhaupt keine Plauschgeschichte, das ist
höchst professionell aufgezogen.
Ich bekam viele Reaktionen von TV-Zuschau-
ern, viel mehr als im Fussball. Die einen waren
begeistert, die Experten unter dem Publikum
eher kritisch. Ich hoffe da auf Nachsicht.
Mich hat diese Sportart jedenfalls total be-
geistert. Es war für mich ein Privileg, dass
ich für das Schweizer Fernsehen aus London
Beachvolleyball kommentieren durfte.»
Martin Laciga: dreimal olympisch
als Spieler, nun als TV-Experte
«
Für mich war die Arbeit fürs Fernsehen et-
was ganz Neues, auch lustig irgendwie. Auf
dem Feld steht man immer unter Druck, da
hast du keine Zeit und das Bedürfnis, witzig
zu sein. Speziell empfand ich, praktisch zu je-
dem Punkt etwas sagen zu müssen. Auf dem
Feld spielst du einfach und es gibt nicht an-
dauernd etwas zu kommentieren.
Es war eine strenge Arbeit mit langen Tagen,
oft von acht Uhr morgens bis Mitternacht.
Einmal haben wir fünf Live-Spiele übertra-
gen, was sehr anspruchsvoll war. Es war für
mich total spannend, Olympia aus der Sicht
des Journalisten zu erleben.»
Fotos: Andreas Eisenring
Beachvolley-Legende Martin Laciga und SF-Sportmoderator Sascha Ruefer «in action».
Ein Schweizer erreichte
die Medaillenspiele
Der Schweizer Beachvolleyball-
Schiedsrichter Jonas Personeni
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)
durfte schon zum zweiten
Mal an Olympischen Spielen teil-
nehmen. Nachdem er in Peking
als jüngster Unparteiischer das
rein chinesische Halbfinale ge-
pfiffen hatte, durfte er in London
15
Spiele, darunter einen Män-
ner-Halbfinal und das Frauen-
spiel um Bronze arbitrieren – wie-
derum eine Auszeichnung für den
mittlerweile 28-jährigen. «Es lief
für mich problemlos ab, ganz ru-
hig, ohne eine einzige Diskussion»,
freute sich der Thurgauer.
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