Seite 41 - Swiss Volley Magazine 2012-3

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MANUEL FRAGT:
«
Ein Spieler der eigenen Mannschaft berührt
mit dem Fuss die Linie während des Services
(
nicht übertreten, aber mit der Ferse leicht be-
rührt). Der Schiedsrichter hat einen Fehler ge-
pfiffen. War das korrekt?»
HOI MANUEL.
Wie so oft im Leben liegt der Teufel im Detail. Es
hängt nämlich davon ab, ob es sich bei diesem
Spieler um einen normalen Feldspieler oder um
den Servicespieler gehandelt hat. Aus deiner
Schilderung entnehme ich, dass es wohl eher
ein Spieler im Feld gewesen ist, da der Service-
spieler ansonsten fast schon akrobatische
Fähigkeiten hätte beweisen müssen, um die
Grundlinie mit der Ferse zu berühren…
Gemäss Volleyball-Regel 7.4 muss in dem
Moment, in welchem der Servicespieler den Ball
schlägt, jede Mannschaft in ihrem eigenen Feld
aufgestellt sein, ausgenommen der Service-
spieler. Der Servicespieler darf im Moment
des Schlagens des Balles oder des Absprungs
zu einem Sprungservice weder das Spielfeld
(
einschliesslich Grundlinie) noch den Boden
ausserhalb der Aufschlagzone berühren (Re-
gel 12.4.3.). Wenn der Servicespieler also die
Grundlinie auch nur teilweise mit dem Fuss
berührt, egal ob mit den Zehen oder der Ferse,
wäre dies ein Fehler.
Anders sieht es aber bei den übrigen Spielern auf
dem Feld aus. Volleyball-Regel 1.3.2 definiert,
dass die Seitenlinien und die Grundlinien inner-
halb der Spielfeldabmessungen eingezeichnet
sind. Dies bedeutet, dass ein Feldspieler, der die
Linie berührt – ohne sie zu überschreiten – sich
noch «im Feld» befindet und somit kein Fehler
zu pfeifen wäre. Ein Fehler wäre erst eingetre-
ten, wenn dieser Spieler die Begrenzungslinien
(
auch nur teilweise) überschreiten würde, egal
ob mit den Zehen oder der Ferse. Bei der Mit-
tellinie gilt das Gleiche, d.h. auch dort begeht
der Spieler erst dann einen Aufstellungsfehler,
wenn er die Mittellinie ganz oder teilweise über-
schreitet, da die gesamte Breite der Mittellinie
gleichwertig als zu beiden Spielfeldhälften ge-
hörig betrachtet wird (Regel 1.3.3).
Sollte also tatsächlich in euremFall ein Feldspie-
ler die Linie berührt haben, wäre der Entscheid
Dr. Fischbacher erklärt...
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Du hast eine Frage zu den Volley-
ballregeln und ihrer Auslegung?
Dann frag Dr. Fischbacher!
Dr. iur. Alain Fischbacher ist seit 10 Jah-
ren Schiedsrichter des Nationalen Ka-
ders und Präsident der Meisterschafts-
kommission Indoor (MKI). Beruflich ist
er als Staatsanwalt im Kanton Zürich
tätig.
des Schiedsrichters nicht korrekt gewesen. Um
in Zukunft Unstimmigkeiten zu vermeiden,
empfehle ich euch, die Grenzen nicht auszutes-
ten, denn nicht nur im Strassenverkehr gilt: Ab-
stand schafft Sicherheit. In diesem Sinne wün-
sche ich dir und deiner Mannschaft alles Gute
und noch viele anstandslos (statt abstandslos)
gepfiffene Spiele.