Seite 25 - Swiss Volley Magazine 2012-3

Deswegen muss die Läufer 5-Situation
im Training gezielt geübt werde, sei
es in Form eines speziellen Zuspieler-
training oder kollektiv im Rahmen des
Annahmetrainings.
Rettungsanker:
Zuspiel von Position 2
Sollte das Team während des Spiels
einmal festsitzen auf der Rotation mit
Läufer 5, das Sideout also auch nach
mehreren Anläufen nicht schaffen,
dann gibt es im Spielsystem 6-2 einen
eleganten Notausgang: Der andere
Passeur auf dem Feld (Pos. 2) über-
nimmt das Zuspiel! Zwar verliert man
dadurch einen Angreifer am Netz, dafür
ist die Situation für den Zuspieler be-
deutend einfacher.
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Herausforderung Läufer 5
Läufer 5 (P5) ist für den Zuspieler zweifels-
ohne die schwierigste aller K1-Situationen,
weil
sein Laufweg vom Ausgangspunkt bis
zur idealen Zuspielposition relativ lang
ist.
er eine 180°-Drehung machen muss, so-
bald er auf der Zuspielposition ange-
kommen ist.
sich der Zuspieler erst sehr spät zur An-
nahme hin orientieren kann und den
Ball somit erst spät im Blick hat.
die Servicetaktik des Gegners oft da-
rauf abzielt, dass der Ball aus dem Rü-
cken des Zuspielers ans Netz kommt
(
also Service in Richtung Pos. 1). Für den
Zuspieler sind diese Bälle am schwie-
rigsten zu spielen.
der Zuspieler wegen den vorgängig ge-
nannten Punkten relativ schlecht auf
ungenaue Annahmen reagieren kann.
Läufer 6:
Vorsicht, Positionsfehler!
Die K1-Situation mit Läufer 6 ist an und für
sich nicht überaus kompliziert. Aber es ist
wohl die Rotation, auf der am häufigsten
Positionsfehler abgepfiffen werden.
Bei der Annahme im 4er-Riegel ist die Ge-
fahr relativ klein; P6 steht dann schön in
der Gasse zwischen den Spielern auf den
Positionen 1 und 5 (siehe Abb. 4).
Anders sieht es bei der Annahme im 3er-
Riegel aus. Weil der Spieler auf der Posi-
tion 5 ins Annahmezentrum rückt und so
mehr oder weniger mitten im Feld steht,
steigt die Gefahr eines Positionsfehlers
zwischen den Spielern auf Position 5 und
6 (
siehe Abb. 8).
Alle Spieler permutieren jeweils so, dass sie
auf ihrer Spezialposition spielen, und zwar
sowohl am Netz als auch im Hinterfeld.
Für die Aufstellung sind die folgenden
Punkte relevant:
Die beiden Zuspieler stehen selbstver-
ständlich diagonal zueinander.
Die Aussenangreifer stehen in der Rota-
tion nach dem Passeur. Dies garantiert,
dass sie im K1 auf allen drei Rotationen,
auf denen sie Netzspieler sind, immer
auf einer Aussenposition angreifen kön-
nen (2x auf Pos. 4, 1x auf Pos. 2).
Die Mittespieler stehen in der Rotation
vor dem Passeur. Sie können dadurch
auf jeder der drei Rotation, auf denen
sie Netzspieler sind, auch im K1 auf ihrer
bevorzugten Position (Pos. 3) angreifen.
Die Annahme erfolgt idealerweise im
3
er-Riegel.
6-2
mit vier spezialisierten Angreifern/Verteidigern
P
P
A
A
M
M
P
P
A
A
M
M
1
2
3
4
5
6
P
P
A
A
M
M
1
2
3
4
5
6
P
P
A
A
M
M
1
2
3
4
5
6
Abb. 6 Grundaufstellung
Abb. 7
Annahmeriegel bei Läufer 1
Abb. 9 Annahmeriegel bei Läufer 5
Abb. 8 Annahmeriegel bei Läufer 6