Seite 24 - Swiss Volley Magazine 2012-3

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Praxisbeilage 3|2012
Abb. 5 Annahmeriegel bei Läufer 5
Abb. 3 Annahmeriegel bei Läufer 1
Abb. 4 Annahmeriegel bei Läufer 6
Abb. 2
Grundaufstellung
P
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A
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A
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1
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4
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6
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2
4
5
6
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3
P
P
A
A
A
A
1
2
3
4
5
6
Spezialisten formen im 6-2
Zusätzliche Permutationen im
Hinterfeld (Spezialisierung der Vertei-
digung)
Annahme im 3er-Riegel
Vorteile und Nachteile
Wie jedes Spielsystem hat natürlich auch
das 6-2 ein paar wunde Punkte. Die Vor-
teile überwiegen jedoch bei weitem! Für
den fortgeschrittenen Nachwuchsbereich
und den ambitionierten Breitensport ist
das 6-2 in meinen Augen sogar nahe am
perfekten System und auf jeden Fall eine
Überlegung wert!
Logische Weiterentwicklung vom 6-6
mit Läufer 1
Immer drei Angreifer am Netz
Einfach und leicht verständlich
Klare Rollenverteilung
In einem 12er-Kader werden sicher 3-4
Spieler zu Zuspielern ausgebildet
Die Zuspielposition (und somit der
Zielpunkt für die Annahme) bleibt im-
mer gleich
Ermöglicht sehr viele Zwischenstufen
der Spezialisierung (sukzessive Ausbil-
dung vom Generalisten zum Spezialis-
ten in kleinen Schritten, und zwar für
alle Rollen)
Angreifer können entweder auf ver-
schiedenen Positionen am Netz (= uni-
verselle Ausbildung) oder immer auf
der gleichen Angriffsposition (= spe-
zialisierte Rolle) eingesetzt werden
Passeure spielen auf den drei Positi-
onen am Netz als Angreifer, werden
also weiterhin universell ausgebildet
(
mit der Option, später z.B. als Diago-
nalangreifer zu spielen)
Bietet ein sehr grosses Spektrum von
Angriffsvarianten am Netz
Verschiedene Annahmeriegel möglich
(3
er- oder 4er-Annahme)
Einer der beiden Zuspieler – nämlich
derjenige, der Netzspieler ist – kann im
K1 ebenfalls in die Annahme eingebun-
den werden (= universelle Ausbildung)
Anpassungsfähigkeit/Flexibilität der
Angreifer in Bezug auf die Art und
Qualität der Zuspiele wird deutlich er-
höht, weil sie von verschiedenen Pas-
seuren «beliefert» werden
Die Art und Qualität der Zuspiele kann
schwanken, da mehrere Spieler zu-
spielen
Falls im K2 der Passeur im Hinterfeld
verteidigen muss, erfolgt der Aufbau
über den Zuspieler auf Position 2. Eine
der beiden wichtigen Power-Angriffs-
positionen am Netz (Pos. 2 und 4) fällt
in dieser Situation somit weg.
Integration des Rückraumangriffs von
Pos. 6 («Pipe») ist in der K1-Situation er-
schwert (vor allem beim Läuferspiel
von Pos. 6)
Es braucht mindestens drei Zuspieler
im Kader, um die Möglichkeit für
Spielerwechsel auf der Passeurposition
zu haben
Verschiedene Grade der Spe-
zialisierung
Wie vorgängig bereits erwähnt, kann man
den Grad der Spezialisierung sehr prä-
zise variieren. In der dieser Praxisbeilage
möchte ich zwei Ausprägungen konkret
anschauen, nämlich die Start- und die
Endform:
1.
So wenig Spezialisierung wie möglich:
Nur die beiden Zuspieler sind speziali-
siert, die vier restlichen Angreifer sind
sowohl am Netz als auch im Hinterfeld
komplett unspezialisiert.
2.
So viel Spezialisierung wie möglich:
Alle sechs Spieler sind vollständig spe-
zialisiert, es wird aber
ohne Libero
ge-
spielt.
Die beiden Zuspieler wechseln jeweils auf
Positionen 1 und 2, die anderen beiden
Spieler in der jeweiligen Reihe wechseln
einfach eine Position nach links. Das bedeu-
tet, dass die vier unspezialisierten Spieler
sowohl auf den Positionen 3 und 4 amNetz
als auch auf den Verteidigungspositionen 5
und 6 spielen.
6-2
mit vier unspezialisierten Angreifern/Verteidigern
Das einzige, was bei dieser Variante beach-
tet werden muss, ist die Platzierung der
beiden Zuspieler diagonal zueinander. Die
Angreifer können frei verteilt werden. Die
Annahme erfolgt im 4er-Riegel.