Seite 11 - Swiss Volley Magazine 2012-3

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Andreas Eisenring
Mit seinemBeachpartner Sébastien Chevallier
die Qualifikation und den 9. Rang an den
Olympischen Spielen in London zu erreichen,
sei ein «traumhafter und wunderschöner Ab-
schluss» seiner Karriere gewesen, sagte der
Thurgauer. Nach über 20 Jahren Volleyball
und Beachvolleyball hat sich Sascha Heyer
nun vom Leistungssport verabschiedet. Heyer
ist ein Sportler, der bis zuletzt mit grosser
Leidenschaft in die Sandarena stieg. Diese
Leidenschaft brachte ihm unter anderem
den Vizeweltmeistertitel 2005, EM-Gold
2001,
zehn Podestplätze auf der World Tour
und vier Turniersiege auf der European Tour,
zwei Olympiateilnahmen und sieben Schwei-
zermeistertitel – um nur die wichtigsten zu
nennen.
Sascha Heyer hat viel Wertschätzung erfah-
ren – vielleicht mehr, als es die nackte Statistik
bedingen würde. Aber er hat sich diese Aner-
kennung aktiv verdient. Das Publikum auf der
ganzen Welt hat gespürt, dass da in erster
Linie nicht ein Athlet, sondern vor allem ein
Mensch auf dem Feld steht, der seinen Sport
liebt. Sein Blick war nicht nur auf die 8x8
Meter Sand beschränkt, sondern ihm war
immer auch die Förderung seiner Sportart
selbst ein Anliegen. Und er liess die Zuschau-
er daran teilhaben. Wegen seines Kopftuchs
hat man ihn schon früh «Pirat» genannt, spä-
ter auch «Alpenvulkan» – liebevoll gemeint,
wegen seiner unnachahmlichen Art, das Pu-
blikum anzustacheln, es sozusagen mit aufs
Feld zu holen. Gute Beachvolleyballer gibt es
viele, aber nur wenige Persönlichkeiten wie
seinesgleichen.
Es bleibt zu hoffen, dass der Schweizer Vol-
leyball in Zukunft von seinen mannigfachen
Fähigkeiten auch abseits des Sandes mög-
lichst viel profitieren kann. In dieser Richtung
sieht «High-Air» auch seine Zukunft, in der
professionellen Vermarktung der Produk-
te «Beachvolleyball und Volleyball» in der
Schweiz. Es sei Heyer zu wünschen, dass ihm
auch das gelingen wird.
Der Sandpirat verlässt die
Beachvolleyballfelder
Als in Gstaad auf der Leinwand nochmals seine grössten Highlights im
Bergdorf Revue passierten, kriegte Sascha Heyer, der 40 Jahre alte Hüne,
feuchte Augen. Die Hälfte seines Lebens hat er auf den Beachfeldern
verbracht. Nun tritt er zurück.
Fotos: FIVB (2), Andreas Eisenring (2)
Höhepunkte: Rom 2012 (1), WM 2005 (2), Abschied in Gstaad 2012 (3), London 2012 (4).
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