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18 Praxisbeilage 1|2012

ler und den (rechtshändigen) Angreifer am einfachsten zu spielen bzw. zu erlernen und eignet sich deshalb auch hervorra-gend für die Grundausbildung der Spieler. Andererseits bietet die «Pipe» die meisten taktischen Möglichkeiten in Kombination mit den Angreifern am Netz. Alle Überle-gungen lassen sich aber natürlich auch übertragen auf den Rückraumangrif über die Position 1. Übrigens: Die Position 5 ist und bleibt eine Verlegenheitslösung und spielt im Ofensivkonzept keine Rolle! Diejenigen Trainerinnen und Trainer, die nun denken, dass ihre Spielerinnen und Spieler dem Rückraumangrif aus körperli-chen und athletischen Gründen imwahrs-ten Sinne des Wortes nicht gewachsen sind, kann ich übrigens beruhigen. Viel wichtiger als Grösse und Sprungkraft sind für einen erfolgreichen Rückraumangrif die folgenden drei Elemente: Technik, Ort/ Raum und Timing.

Technik 1: Der Topspin-Schlag

Ein technisch sehr gut ausgeführter Top-spin-Angrifsschlag ist die Hauptvorausset-zung für einen Rückraumangreifer. Damit kann er einerseits sehr druckvoll attakieren. Andererseits garantiert der Topspin-Angrif eine tiefe Fehleranfälligkeit punkto Netz-fehlern und Out-Bällen.

«Gerade» geschlagene Bälle (siehe Abb. 1) sind zwar sehr hart angegrifen. Wegen der fast geraden Flugbahn braucht der Angrei-fer aber eine exzellente Abschlaghöhe, um einerseits das Netz oberhalb der Netzkante zu überqueren und andererseits den Ball im Feld unterzubringen. Wird der Ball dagegen mit viel Topspin geschlagen (Abb. 2), dann bekommt er immer eine leicht bogenför-mige Flugbahn. Das hat aus Sicht des An-greifers drei grosse Vorteile:

1. Der Ball überwindet problemlos die Netzkante, weil die Flugbahn nach dem Ballkontakt zunächst leicht anstei-gend verläuft.

2. Der Ball «segelt» nicht, sondern senkt sich wegen der starken Vorwärtsro-tation des Balles gegen Ende seiner Flugbahn immer schneller ab. Deshalb landet er auch dann im Feld, wenn er sehr hart geschlagen wird.

3. Die Angrifsbälle werden sehr lang und landen in den hintersten zwei Me-tern des gegnerischen Feldes. Dies er-schwert die Verteidigungsarbeit, weil die Bälle auf einer für die Verteidiger sehr ungünstigen Höhe angefogen kommen.

Ein guter Rückraum-Angreifer hat also wortwörtlich «den Bogen raus»!

Technik 2:

Anlauf und Absprung

Um sich alle Angrifsrichtungen ofen zu halten, sollte der «Pipe»-Angreifer in der Luft eine möglichst neutrale Körperposi-tion einnehmen. Idealerweise verläuft sein Schultergürtel quasi parallel zum Netz. Der Angreifer läuft deshalb nicht in einem Bogen, sondern senkrecht zur 3m-Linie an. Der Stemmschritt über die Ferse und der Absprung erfolgt parallel zur 3m-Linie (siehe Abb. 3).

Das Eindrehen der Füsse zur Verstärkung des Stemmefekts und zum Bremsen der Vorwärtsbewegung entfällt, da beim 3m-

Abb. 3 Absprung parallel zur 3m-Linie

Abb. 1 Gerade geschlagener Ball

Abb. 2 Mit Topspin geschlagener Ball

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Praxisbeilage_2012-1_de.indd 18 09.02.2012 13:3

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